Montag, 28. Juli 2008

Dienstag, 29. Juli 2008 – Südkorea – Gyeongju

Im Zug habe ich nicht viel geschlafen, da ich immer wieder wach geworden bin, in Angst die Haltestelle zu verpassen, da dies nicht die Endhaltestelle des Zuges war. Am Bahnhof angekommen, habe ich mich gewaschen, mir die Zähne geputzt, mir eine Karte vom nicht besetzten Touristeninformationsschalter besorgt, mein Trinken wieder aufgefüllt und mich anschließend hingesetzt, E-Mails geschrieben und den Blog für die letzten Tage geschrieben, auch wenn ich müde war. Gegen 6.30 Uhr habe ich mich auf den Weg durch die Stadt gemacht, nachdem ich mir ein paar Informationen an der Bahnstation geholt hatte, die aber nicht wirklich sinnvoll waren, weil er mich wohl nicht richtig verstanden hatte. Als ich auf dem Weg noch einmal im Internet etwas nachgucken wollte, sprach mich ein Mann an und meinte, dass es wohl einen Expressbusbahnhof gibt, der schneller als die Bahn nach Busan fahren würde. Das hat er mir mit Zeichensprache klargemacht, da er kein Englisch sprach. Die Bahn kostete 6500 KRW und braucht 2 Stunden, während der Bus nur 1 Stunde braucht und 4000 KRW kostet. Danach wollte ich mich auf den Weg zu einigen Sehenswürdigkeiten machen und traf dabei auf eine deutsche Familie, mit der ich mich kurz unterhielt, da diese mit dem Bus nach Busan wollten und hier in Gyeongju schon soweit alles gesehen hatten. Die Grotten sollten wohl nicht so toll gewesen sein, weil sie sich diese größer vorgestellt hatten, diverse Parks und Tempel waren auch nicht so toll, aber einen Tempel sollte ich mir unbedingt angucken, da dieser wohl sehr toll sein solle. Also lief ich bis zu den noch erwähnten Rapsfeldern, die richtig schön blühten und stieg am Nationalmuseum in den Bus 11, der ein ganzes Stückchen bis zum Tempel fuhr.




Am Tempel angekommen, holte ich mir noch ein paar Informationen, stellte dort vorübergehend meinen Rucksack ab und schaute mir den Tempel an, wo ich leider nicht oberkörperfrei rumlaufen durfte. Der Tempel an sich war ganz nett, aber die Umgebung gefiel mir besser.


Dennoch war ich nach einer Stunde wieder aus dem Tempel draußen, holte meinen Rucksack ab und überlegte, ob ich über den Berg Namsan wandern könnte. Also lief ich vom Tempel aus bis zum Berg. Unterwegs sammelte ich noch ein paar Chilis, ein Junge, der mit seinem Fahrrad liegengeblieben war, war über meinen Plan beeindruckt und machte so ein Foto von mir.
Er selber wollte mit seinem Fahrrad noch einmal Südkorea erkunden, bevor er zwei Jahre Armeedienst leisten muss. An einer Tankstelle erkundigte ich mich nach dem Weg und fragte, ob ich mein Wasser in der einen Wasserflasche, die ich hatte, auffüllen könne und er gab mir kostenlos einfach zwei weitere Wasserflaschen. Sehr nett. Später kurz vor dem Berg fingen meine Füße von den kaputten Schuhen langsam an zu schmerzen und ich war so müde, dass ich mich an einer kleinen Brücke im Schatten ausruhte. Nach einer verlängerten Pause und einem kleinen Nickerchen, ging es weiter. An einem Tempel am Berg erkundigte ich mich nochmal nach dem Weg, obwohl ich schon überlegt hatte, nicht mehr über den Berg zu gehen, da es ein deutlich längerer Weg war.
Die Leute sahen, dass ich viel schwitze und gaben mir erst einmal etwas zu trinken und ich konnte eine weitere Wasserflasche auffüllen. Danach lief ich Richtung Bergaufgang, aber der war doch weiter weg, als ich dachte, so dass ich den Rückweg antrat, der auch noch recht lang war. Grob geschätzt bin ich mal gute 15-20 Kilometer oder mehr gelaufen, da ich schließlich von 12.15 Uhr an mit einer Stunde Pause bis 18 Uhr durchgelaufen bin und das mit meinem Rucksack. Als ich noch ca. 2 Kilometer von der Busstation entfernt war und meine Füße bereits große Blasen hatten, stoppte ein Südkoreaner mit Namen Chung, Tai-eun, der im Gyeong-Ju National Research Institute of Cultural Heritage arbeitet, mit seinem Auto und fragte mich, wo es hingehen soll und fuhr mich letztendlich zum Expressbusbahnhof. Klasse, so habe ich Zeit und Kraft gespart.
Mein Eindruck von Gyeongju war, dass ich mir so den Süden von China mit seinen Reisfeldern vorstelle und noch extremer. Gyeongju war wirklich schön, ruhig, bis auf die Hauptverkehrsstraßen, und ich habe die Landschaft wirklich genossen. Das Laufen hatte mir dabei einen schönen Eindruck hinterlassen, nicht nur die Blasen an den Füßen, da ich so mehr von der Landschaft mitbekommen habe. Im Bus nach Busan schlief ich und in Busan angekommen, orientierte ich mich kurz, rief meinen Kontakt aus China an, der mich rumführen wollte, aber mir leider keinen Schlafplatz anbot, so dass ich noch nach einem Schlafplatz suchen musste. Als erstes fuhr ich zum Zugbahnhof, um dort hoffentlich eine offene Information vorzufinden, was der Fall war. Danach lief ich zum Hostel, da ich keine 1100 KRW für 5 Haltestellen für die Bahn ausgeben wollte, die Fähre zum Ticketkauf hatte ja schon geschlossen.
Auf dem Weg fand ich ein Restaurant, in das ich ging, wo ein recht betrunkener ein wenig Englisch sprechender Südkoreaner über meinen Anblick sehr erfreut war. Er setzte sich zu mir, unterhielt sich mit mir, ich bestellte mir etwas Günstiges zu Essen, wobei das keine wirklich große Portion war, er bestellte für uns ein Bier und am Ende bezahlte er sogar alles für mich. Danach gingen wir zusammen zu meinem Hostel, da er meinte, dass es nicht weit sei, holte uns noch auf dem Weg ein kleines Eis und am Hostel angekommen, wurde er ein wenig sauer, da die Dame meinte, die gerade rausgekommen war, dass es kein freies Zimmer mehr gäbe. Nachdem er rumgeschimpft hatte, entschuldigte er sich anschließend, gab mir noch seine Nummer und ging zurück ins Restaurant, weil dort eine Freundin von ihm wartete. Ich wartete draußen, machte ein paar Klimmzüge am Spielplatz und ging anschließend ins Zimmer hoch mit der Dame, um dort mein Bett auf dem Boden für 9000 KRW einzurichten, was erstens günstig war und wie sich später herausstellte, auch sehr bequem war. Nach einer schönen Dusche, surfte ich noch im Internet, um ein paar Informationen über die Insel Jeju zu finden. Außerdem skypte ich noch mit ShaoYan ca. eine Stunde lang, bis ich fast einschlief. Ihr Urlaub war nicht sonderlich toll gewesen und sie vermisst mich sehr. Sie hat bereits eine große Liste gemacht, was sie alles mit mir machen möchte. Da bin ich ja mal gespannt. Nach unserem Gespräch legte ich mich gegen 2 Uhr schlafen.

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