Montag, 21. Juli 2008

Dienstag, 22. Juli 2008 – Ein aufregender Tag in der Steppe

Um 6.30 Uhr klingelte der Wecker. Gegen 6.40 Uhr machte ich mich langsam fertig und als Christopher erfuhr, dass es nun warmes Duschwasser gibt, nahm er noch eine Dusche. Er hatte wunderbar geschlafen und ich einfach zu wenig, aber ich wollte schließlich noch den Blog geschrieben haben. Nachdem wir ausgecheckt hatten, gingen wir um die Ecke frühstücken, da das im Hotelpreis für 100 ¥ mit inbegriffen war. Nach einem kleinen Frühstück gingen wir wieder zum Bahnhof, wo wir den Typen von gestern wieder antrafen und als ich ShaoYan anrufen wollte, war meine Mobiltelefonkarte leider leer. Aber der Typ gab mir sein Mobiltelefon, um sie anrufen zu können und so bekamen wir anstelle des Preises von vorher 200 ¥ nun einen Preis von 160 ¥. Sehr gut, damit hatten wir 40 ¥ gespart. Dem Japaner, der mit uns die gleiche Tour für 450 ¥ gebucht hatte, sollten wir nicht sagen, dass der Preis bei 160 ¥ liegt. Danach gingen wir zum Hotel des Japaners, holten diesen ab, nahmen noch 2 Südkoreaner mit und fuhren dann raus aufs Land nach Xilamuren.
Der Weg dahin war deutlich länger und wir sahen an einer Zollstation einige Soldaten stehen, wobei einer dieser recht ruhig vor einem Bienennest stand. Echt unglaublich. Als wir ankamen, wurden erst die 2 Südkoreanerinnen abgesetzt und der Japaner und wir wurden in ein anderes Camp gefahren. Dort wurden wir erst einmal mit einem recht leichten BaiJiu, ein weißer Wein oder Schnaps mit ca. 40 % Alkohol begrüßt. Danach wurde uns unser Zelt gezeigt und eine halbe Stunde später konnten wir auch schon etwas essen, wobei sich noch vier Südkoreaner an unseren Tisch setzten, die aber kein Englisch, sondern nur Chinesisch sprachen. So wurde mein Chinesisch ein wenig gefördert und Christopher fühlte sich wahrscheinlich so wie ich bis vor ein paar Monaten, wo ich nichts vom Gesprochenen verstand.


Nach dem Mittagessen ruhten wir eine kurze Zeit und konnten anschließend Pferde reiten gehen. Die Koreaner hatten sich für eine Tour für 350 ¥ pro Person entschieden, was und zu teuer war. Wir überlegten, ob wir einfach ein oder zwei Stunden ausreiten, aber ich versuchte noch den Preis von 50 ¥ pro Stunde auf 40 ¥ pro Stunde zu reduzieren. Das klappte aber leider nicht so wie gedacht, so dass Christopher und ich wieder ins Zelt gingen und eine ganze Weile dort schliefen. Gegen 17 Uhr standen wir auf und liefen draußen eine große Runde, wobei wir sehr schöne Plätze entdeckten. Einer war ein kleiner Hang mit weichem Boden unten, so dass wir einen Vorwärtssalto vom Hang runter machten und das auch filmten. Christopher machte einen Auerbach (vorwärtsgesprungener Rückwärtssalto), der natürlich gefilmt wurde. Danach liefen wir zurück und wir wurden schon vermisst, da es gegen 19 Uhr bereits Abendessen gab. Wir aßen an dem Abend wieder mit dem Japaner, den Koreanern und drei weiteren Koreanern. Einmal wurden wir vom Essen unterbrochen, da es eine Reitshow geben sollte, die aber nicht so spektakulär war.
Der anschließende Nahkampf (Ringen), war da schon viel besser. Ich meldete mich als Freiwilliger, da ich mit meinem Judo doch gute Chancen haben müsste und die hatte ich auch. Anschließend wollte Christopher trotz seines kaputten Fingers und Zehs auch kämpfen und tat dies ebenso erfolgreich. Wir waren nach den Kämpfen einfach die Helden. Einer der Südkoreaner machte Taekwondo, kämpfte auch sehr gut im Nahkampf, aber gegen uns Judoka wollte er nicht antreten. Danach wurde weitergegessen und während des Essens unterhielten wir uns alle sehr gut, machten Fotos und tauschten E-Mailadressen aus. Ich bekam somit eine Übernachtungsmöglichkeit in Südkorea, aber diese Person spricht eben nur Chinesisch und Koreanisch. Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, wurde draußen im Anschluss gut gefeiert. Viele Leute wollten ein Foto mit uns haben und später mit uns trinken. Das konnte was werden. In einem anderen Zelt wurden dann zwei Flaschen BaiJiu ausgepackt und mit dem Spiel „Stein, Schere, Papier“ wurden diese dann in kleinen Schälchen vom jeweiligen Verlierer nach und nach geleert.
Christopher und ich waren nachher so betrunken gewesen, dass wir danach kaum noch etwas gemacht haben. Irgendwann sind wir nur noch ins Bett getorkelt.

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