Dienstag, 30. September 2008

Dienstag, 30. September 2008 – QianMen, BeiHai Park, Familienessen

Heute Morgen standen wir gegen 8 Uhr auf und nachdem ich ein kurzes Krafttraining gemacht hatte und die Wäsche zu Ende gewaschen hatte, war ShaoYan aufgestanden. Während sie ihre Haare wusch, bekam sie einen Anruf von Teresa, die mir mitteilte, dass ShaoYan ihr Visum für Spanien bekommen hat, so ging ich zu ShaoYan um ihr das Telefon zu geben, aber ich überreichte es ihr mit der Nachricht, dass es Probleme mit ihrem Visum gäbe. Sie war ein wenig geschockt. Der Gesichtsausdruck änderte sich jedoch schlagartig mit der guten Nachricht und sie musste lachen. Danach machten wir uns recht zügig fertig und fuhren etwas verspätet ohne Essen nach QianMen, wo ihr Bruder mit seiner Freundin bereits auf uns wartete. Wir gingen ein wenig in dem alten Teil Beijings spazieren, der nun neu restauriert worden war, bogen auf eine Seitenstraße ab, um uns dort etwas zum Essen zu holen, wobei wir nur Kleinigkeiten aßen, da die Restaurants nicht sonderlich gut waren, und gingen vom Süden her wieder Richtung QianMen-Nordtor.



Nachdem wir in einem Teegeschäft waren, ich mich jedoch zu keinem Teeeinkauf entschließen konnte, gingen wir weiter bis zum Tiananmen-Platz. Über diesen Platz gingen wir bis zum BeiHai-Park, wobei wir einmal in einem kleinen Restaurant mit akzeptablen Preisen zum Mittag aßen. ShaoYans Bruder und seine Freundin waren recht langsam zu Fuß unterwegs, so dass wir, nachdem wir im BeiHai-Park angekommen waren, getrennte Wege gingen.


Schließlich mussten ihr Bruder und seine Freundin bereits um 16.30 Uhr wieder zu Hause sein und wir, ShaoYan und ich. Wollten uns den BeiHai-Park komplett angucken. Wir gingen also einmal über die Insel, guckten uns, wieder am Eingang angekommen, noch einen weiteren Teil an und fuhren anschließend mit einem Fährboot über den See, um uns Weg und Zeit zu sparen.




Dort erkundeten wir noch den restlichen Teil des BeiHai-Parks, suchten die 9-Drachen-Mauer auf, die übrigens wirklich groß war im Gegensatz zu der doch recht kleinen Nachbildung in HongKong und wir verließen den Park Richtung Norden.


Dort war der Verkehr nicht sonderlich gut, so dass wir mit 3 Bussen bis zu ShaoYan nach Hause fuhren. Dabei brauchten wir mindestens 1,5 Stunden und 90 % der Zeit standen wir, obwohl unsere Füße recht stark schmerzten. Einziger Trost waren die leckeren BaoZze unterwegs gewesen, die ich an einer Haltestelle zwischendurch gekauft hatte.
Bei ShaoYan zu Hause angekommen, gingen wir als erstes zur Ihrer Oma, wo man schon auf uns wartete. Man hatte lecker gekocht und wir aßen und tranken gut. Ich bekam auch Reisschnaps mit 70 % zu trinken, musste aber zum Glück nur wenig davon trinken. Im Laufe des Abends bekam ich einmal die ganze Familie zu Gesicht, da mich die Mutter von ShaoYans Vater einmal kennen lernen wollte und ich später einen weiteren „Bruder“ kennen lernte, der 15 Jahre alt ist und gerne HipHop tanzt. Er spricht außerdem ein gutes Englisch, für das, was er bereits in der Schule gelernt hat. Gegen 21 Uhr wurden wir noch zur Fußmassage gefahren, wo ShaoYan und ich uns sehr gut entspannten, wobei das nicht ganz ohne Schmerzen auskam. Nachdem ihr Onkel wieder da war und eine Nackenmassage genossen hatte, wurden wir nach Hause gefahren. Bei ShaoYan zu Hause setzte ich mich an meinen Rechner und schrieb an meinem Blog, während ShaoYan versuchte, einen Internetzugriff auf mein chinesisches Bankkonto herzustellen. Ich konnte ihr nicht wirklich helfen, da ich nichts davon verstand und ich war müde, so dass ich in dem Moment auch ein wenig ungeduldig war. Hinzu kam, dass ich wohl, wenn ich Zugriff auf mein Bankkonto aus Deutschland haben möchte, ein Programm installieren muss, dass natürlich nur auf Chinesisch ist und das verstehe ich leider immer noch nicht. Nachdem sie es jedenfalls hinbekommen hatte, fand ich heraus, dass ich die zusätzliche Woche meines Lohns diesen Monat bezahlt bekommen hatte, mir aber im Prinzip immer noch eine Woche Gehalt fehlt. Ich werde wohl Sarah noch einmal eine E-Mail schreiben müssen, um genauer nachzufragen, was mir denn jetzt genau berechnet worden war. Ich legte mich gegen 2.30 Uhr ins Bett, nachdem ShaoYan ihre Kontaktlinsen ausgezogen hatte.

Montag, 29. September 2008

Montag, 29. September 2008 – YongheGong, Konfuziustempel und letztes Judotraining

Ich wachte vor dem Wecker um 10.30 Uhr auf. Ich wollte eigentlich noch etwas am Blog geschrieben haben, aber anstelle dessen kopierte ich erst einmal die Bilder und sortierte diese auch direkt. Als dann ShaoYan und ihr Bruder aufgestanden waren, gingen wir, nachdem ich noch kurz ein kleines Morgentraining gemacht hatte, gegen 12 Uhr mit LeeHo zum Mittagessen. Beim Mittagessen übernahm ich die Rechnung, da ich LeeHo unbedingt einladen wollte und damit auch die anderen. Im Anschluss gingen wir zur Bushaltestelle, wo sich LeeHo von uns verabschiedete und ShaoYan, ihr Bruder und ich zum YongHeGong fuhren, da ich mir diesen noch einmal angucken wollte und die beiden diesen noch nicht gesehen hatten. Als wir an der Haltestelle ankamen, weckte ich beide kurz auf, da diese ein kleines Nickerchen hielten, schließlich war der Schlaf in der Nacht ein wenig zu kurz gewesen.






Wir gingen einmal durch die Tempelanlage durch, wobei wir am Ende eine Zeremonie miterleben durften, die nur im September jedes Jahr abgehalten wird. Sie geht über 7 Tage, wobei an den letzten 2 Tagen diverse Kräuter oder ähnliches verbrannt werden, um das Böse abzuhalten oder zu entfernen. Tja und gerade an einem der 2 Tage an dem dieses passiert, die ersten 5 Tage wird nämlich nur gebetet, waren wir da. Es war genial, das miterleben zu dürfen.






Im Anschluss sind wir zum Konfuzius-Tempel gegangen, wo die Eintrittskarte auch für die Kaiserliche Akademie galt. Nachdem wir uns den Konfuzius-Tempel doch recht schnell angeguckt hatten, gingen wir in die Kaiserliche Akademie, die um 17 Uhr schließen sollte. Leider wurde aber der hintere Bereich bereits um 16.30 Uhr abgeriegelt, so dass wir dort nicht mehr alles wie gewollt sehen konnten.

Auf meine Nachfrage, wann denn geschlossen wird, wurde mir ein Schild gezeigt, auf dem stand, dass ab 16.30 Uhr keine Eintrittskarten mehr verkauft werden und um 17 Uhr geschlossen wird. Dass aber die Gebäude schon um 16.30 Uhr geschlossen werden, wurde nirgendwo geschrieben. Ich fand es unverschämt, da wir somit nicht alles sehen konnten und wenn ich z.B. um 16.25 Uhr noch ein Ticket gekauft hätte, hätte ich nie die Chance gehabt, annähernd alles in der Akademie zu sehen, da ja bereits die Hälfte des Gebäudes geschlossen war. Wirklich unverschämt.
Danach fuhren wir zu einer Straße in HouHai, wo ShaoYan mir etwas Besonderes zeigen wollte. Ich traf dort interessanterweise Erica mit ein paar Freunden, so dass wir uns nur kurz unterhalten konnten und ich traf später noch auf zwei Deutsche Mädels, die hier in Beijing gerade ein Praktikum machen und in Köln ihren Doktor machen. Nach einem ausführlichen Gespräch, kaufte ich mir noch LaoBing, gab einem Mädel für 1 ¥ auch ein LaoBing, die gerade nur 100 ¥ in der Hand hatte, was leider nicht gewechselt werden konnte und wir gingen zur 10 ¥ Bar, die leider noch geschlossen war. Dort wollte ShaoYan mir nämlich etwas Besonderes zeigen. Danach fuhr ihr Bruder nach Hause und wir fuhren zu mir, da ich mich dort fürs Judo fertig machen wollte. Bei mir angekommen, packte ich kurz meine Sachen und wir liefen zur Linie 10, wo wir doch etwas spät ankamen. Beim Judo kam ich etwas verspätet an, traf aber noch auf den JiuJitsu Arnaud, der gerade aus der Umkleide kam. Er war endlich wieder da und in der Halle war ich umso erstaunter, dass Gorge Mora das Training leitete. Es war ein gutes und interessantes Training, da er uns viele Techniken zeigte und wir am Anfang durch ein ausführliches Aufwärmtraining mit Wurfübungen richtig warm geworden waren. ShaoYan saß auf der Bank und machte Fotos vom Training. Am Ende des Trainings machten wir noch ein Gruppenfoto und danach ging es nach einer etwas kalten Dusche, da die Duschen sehr lange brauchten, um warm zu werden, zur Bar „The Tree“.


Nicola, beide Arnauds, Matt, ShaoYan und eine weitere Person waren anwesend. Wir hatten eine sehr gemütliche Runde und als diese sich auflöste und ich eine Runde spendieren wollte, schmissen Arnaud und diverse andere doch mehr Geld rein, so dass ich doch günstiger wegkam, als ich eigentlich wollte. Auf dem Rückweg nach Hause, nahmen wir Arnaud im Taxi mit, wobei dieser ShaoYan stolz sein Portemonnaie zeigte, dass wir ihm damals für seine Leistungen im Judo geschenkt hatten. Er fand es schade, dass ich gehen werde, weil in diesem Jahr bereits Frederic und Christine, die er schon lange kannte, gegangen waren. Als ShaoYan und ich zu Hause waren, wusch ich noch eine Maschine und schmiss über Nacht noch eine weitere Maschine an. Danach legten wir uns auch möglichst bald ins Bett.

Sonntag, 28. September 2008

Sonntag, 28. September 2008 – Alter Sommerpalast, Party am Abend

Heute Morgen wachte ich um 8 Uhr vor dem Wecker auf und machte mich gemütlich fertig. Danach wurde erst einmal der Blog geschrieben, da ich seit Dienstag dort keinen Eintrag mehr hinterlassen hatte. Aber mehr als den Dienstag schaffte ich auch nicht zu schreiben, da dann ShaoYan aufwachte und wir, nachdem ich den restlichen Pfannekuchenteig für unser Frühstück verwendet hatte, zum Agenten gingen, der, wie ich erfuhr, bei mir zu Hause war. Also gingen wir nach einem Umweg über die Bank wieder zur Wohnung zurück, wo der Agent nur einem Jungen aus der Nachbarwohnung mein Zimmer zeigen wollte. Dieser bezahlt für das gleiche Zimmer in der Nachbarwohnung nur 1200 ¥, aber der Vermieter möchte diese Wohnung nicht mehr vermieten, so dass dieser ausziehen muss. Er sprach sehr gutes Englisch, so dass ich ihm alles Notwendige erzählen konnte. Danach packte ich noch ein Buch, Wasser und etwas zu Essen ein und wir gingen zum Bus. ShaoYan nahm den Bus 983 nach Hause, da Aurore heute nach Shanghai und von dort aus weiter nach Frankreich fliegen wird. Sie mussten schon recht früh am Flughafen sein, so dass ShaoYan bereits um 13 Uhr bei Aurore sein musste, um mit diesen zum Flughafen zu fahren. Ich nahm den Bus 201 zwei Haltestellen und stieg in den Bus 406 ein. Am Arbeiterstadium stieg ich aus, um im Instituto Cervandes zwei DVDs für ShaoYan zurückzugeben. Nachdem ich es gefunden hatte und kurz mit Albert gesprochen hatte und an einem Spielplatz zweimal Klimmzüge gemacht hatte, lief ich zum 3.3, wo ich 2 Hemden für 150 ¥ anfertigen ließ, leider musste ich wieder verhandeln. Danach lief ich zur Ginza Mall, holte meinen reparierten Rucksack ab und fuhr mit der U-Bahn zur Arbeit.
Auf der Arbeit unterhielt ich mich mit An und telefonierte mit Sisi auf Chinesisch, wobei diese mir mitteilte, dass für unser heutiges Treffen PanDuo verhindert war. Ich hörte ein Gekicher und schaute vom Gespräch auf. Lu war aufgestanden und hörte interessiert dem Gespräch zu und Heidi und Sabine waren auch sehr über meine Chinesisch-Kenntnisse überrascht. Nach dem Gespräch mit Sisi telefonierte ich noch mit ShaoYan, die noch am Flughafen war. Nach einem weiteren kurzen Gespräch mit Heidi, Amy und Sabine, machte ich mich auf den Weg zum Alten Sommerpalast. Als ich mit dem Bus dort ankam, holte ich mir noch ein paar Nudeln verspätet zum Mittagessen und ging in den Park, für den ich den Studententarif bezahlte, nachdem ich gut verhandelt hatte. Der Park war echt riesig, wie ich feststellen musste, da ich nach fast einer Stunde gerade mal ein Drittel des Parks gesehen hatte.





Ich guckte mir noch rechtzeitig die Ruinen an und bahnte mir meinen Weg um einen riesigen See zu einem weiteren schönen Aussichtspunkt.







Dort gab es eine Wasseranlage, die dem See in HangZhou nachempfunden wurde. Sie war sehr schön und ich hätte gerne mehr als nur 2,5 Stunden Zeit gehabt. Außerdem hätte ich die Zeit im Park sehr gerne mit ShaoYan geteilt, aber die war nun einmal nicht da.

 
Ich verließ den Park, als es bereits dunkel war und fuhr mit dem Bus 628 nach Hause, wobei der Weg etwas länger dauerte, da es mal wieder Stau gab. Zu Hause habe ich von einem kleinen Shop das Telefon genutzt und ShaoYan angerufen und im Anschluss Shirley, um den Treffpunkt in Sanlitun zu vereinbaren. Zu Hause unterhielt ich mich noch ein wenig mit LeeHo, die morgen wieder nach Hause fahren wird. Sie aß ein paar der Nüsse, die ich zu Hause hatte, da sie wie ich auch großen Hunger hatte und als ihr Freund mit dem Auto kam, wurden mit den anderen Nachbarn ihre Sachen alle nach unten getragen. Sie stieg dann mit ins Auto ein, während die anderen und ich wieder nach oben gingen. Dort kurz frisch gemacht, ging ich verspätet zum Essen los, wo ich noch rechtzeitig ein GumBaoJiDing bestellen konnte, das schnell aß und mit der U-Bahn nach Sanlitun fuhr.
Dort traf ich Shirley, William und Julian im Rickshaw an, wo sie auf ihre Billardrunde warteten und ich wartete mit ihnen auf ShaoYan. Als diese mit ihrem „Bruder“/Cousin da war und das Billardspiel auch beendet war, gingen wir in die Bar „The Tree“, wo uns Teresa mit einer weiteren Freundin Gesellschaft leistete und nach einem weiteren Bierchen tanzten wir eine ganze Weile in der Kai Bar.



Später wechselten wir ins Shooters, wo ich nur ein Mädel zum Tanzen aufforderte, die sich wohl mehr von mir erhofft hatte. Wir alle gingen noch einmal ins China Doll, aber da dort nicht sonderlich viel los war, gingen wir für weitere 15 Minuten zurück ins Shooters, bis wir dann mit dem Taxi nach Hause fuhren. Zu Hause haben ShaoYan und ich uns direkt hingelegt, da wir doch schon sehr müde waren.