Donnerstag, 13. März 2008

Samstag, 08. März 2008 – Ein Ereignis jagt das andere...

Ich hatte zwar meinen Wecker auf 9 Uhr gestellt, aber trotzdem verschlafen, so dass ich um kurz nach 10 Uhr erst wach geworden bin. Dabei wollte ich doch um 10.30 Uhr an DongZhiMen sein. Nun trotz dessen machte ich schnell mein Krafttraining, weil ich es nicht ausfallen lassen wollte und ab ging es zur Bahn. Um kurz vor 11 Uhr war ich dann angekommen und dort standen Carl, Bruno und noch ein paar Anderen, die ich noch nicht kannte. Wir sind dann in ein recht nobles Hotel gegangen, wobei ich damit auch schon wusste, dass es etwas teurer werden würde. Aber das war es mir Wert, wenn ich Carl heute quasi das letzte Mal sehen würde. Bruno hatte schon gefrühstückt, so dass er nach ca. 30 Minuten wieder verschwand.
Es war alles in allem eine gemütliche Runde und Tuba, eine Türkin, die in Brüssel im Moment arbeitet, war hier für zwei Tage in Peking zu Besuch. Da sie mit Tilly, die sie von AIESEC her kannte, hier in Beijing etwas unternehmen wollte, hatte ich ihr meine Hilfe angeboten, da Tilly auch gerade einmal seit ein paar Wochen hier ist und sich somit auch nicht wirklich in Beijing auskennt. Tuba hatte ich von meinem längeren Aufenthalt in Beijing erzählt, wobei ich auch auf die olympischen Spielen einging. Sie meinte, das wird garantiert toll. Aber ich meinte, ohne eine wirkliche Karte für die olympischen Spiele macht es wohl nicht wirklich Sinn. Sie meinte, sie hatte von ihrer Firma mal Karten angeboten bekommen und wollte da noch einmal für mich nachfragen. Finde ich mal toll. Ich lass mich überraschen. Von Carl habe ich dann erfahren, dass er hier in Beijing nicht viel zu tun hatte und jetzt von einer Firma in Hongkong ein Praktikumsangebot für ein Jahr mit mehr Gehalt, aber in Hongkong ist es auch teurer, und mehr Arbeit bekommen hatte und er morgen schon nach Hongkong fliegen wird. Unter anderem habe ich so auch Nick einen Australier kennengelernt, der außerhalb von Beijing wohnt und ab und zu nach Beijing kommt, um sich mal zu amüsieren oder etwas zu sehen. Er hat auch schon Sam, Romel, Amit und noch einige andere kennengelernt. Joa und seine Freundin waren auch da gewesen, die ich auf der Melissas Abschiedsfeier kennengelernt hatte. Mit Nick hatte ich mich über das Praktikum und Chinesisch lernen unterhalten und er war an den Pimsleur MP3's interessiert. Nachdem wir mit dem Frühstück fertig waren, welches sehr lecker war, bin ich mit Nick zu mir nach Hause gefahren, um ihm die MP3's auf seinen USB-Stick zu überspielen.
Auf dem Weg habe ich mir noch Bier und einen kleinen Snack gekauft. Es war sehr interessant auch mal seine Sichtweise zu hören und seinen Eindruck von Sam, Romel, Amit und der anderen Gruppe, wie Joa, Carl, usw. zu hören. Wir hatten beide den gleichen Eindruck von den unterschiedlichen Parteien. Nachdem die MP3's erfolgreich kopiert worden waren, habe ich ihn zurück zur Bahn gebracht und bin von dort dann mit meinem Fahrrad nach Hause gefahren. Zu Hause habe ich begonnen den Blog Korrektur zu lesen und bekam kurz darauf einen Anruf von Tuba, die auf meine Hilfe zurückkommen wollte, da sie in keiner Weise an der Ausstellung, die Tilly besuchen wollte, interessiert war. So hatte ich mich mit Tuba eine Stunde später an der Haltestelle DongZhiMen getroffen, damit ich ihr noch einen kleinen Teil der Stadt zeigen konnte. Wir sind dann zum TianAnMen Square gefahren und dort waren viele Leute. Der Grund war die Zeremonie des Fahnenniederholens, die um 18.10 Uhr durchgeführt werden sollte.
Dazu wurde die komplette Straße zwischen der Verbotenen Stadt und der Fahne auf dem TianAnMen Square gesperrt. Danach kam ein Trupp von Soldaten aus der Stadt marschiert, die Fahne wurde niedergeholt und im Anschluss marschierten alle mit der Fahne in die Verbotene Stadt zurück.


Diese Zeremonie findet hier jeden Morgen mit Sonnenaufgang und jeden Abend mit Sonnenuntergang statt. Ich war froh, auch das einmal erlebt zu haben. Danach wurde die Verbotene Stadt und der TianAnMen Square gesperrt, so dass wir noch einmal an der Seite des TianAnMen Square entlang gegangen sind, was aber nicht mit einem Spaziergang über diesen zu vergleichen ist.
Wir haben uns in der Zwischenzeit sehr viel ausgetauscht und so habe ich auch erfahren, dass sie in AIESEC Australien im MC gearbeitete hatte, wo sie Tilly kennengelernt hatte, die auch mal im MC gearbeitet hat. Wir sind vom TianAnMen square zur WangFuJing gelaufen und dort habe ich eine Seitenstraße mit vielen kleinen Shops entdeckt, wo ich, wenn ich wirklich mal Stäbchen oder Fächer kaufen möchte, auch hierher kommen kann.

Zurück auf der großen Einkaufsstraße, sind wir dann nochmal zu den Essensbuden gegangen, wo ich schon mit JingZe war. Dort sind an einem Stand die Chinesen fast über den Stand gesprungen, um etwas zu verkaufen und damit haben sie mehr Leute abgeschreckt, als angezogen. Als Tilly dort etwas kaufen wollte und 15 ¥ als Preis genannt wurden, empfand ich es als zu teuer und riet ihr davon ab. Wir hätten verhandeln können, aber ich hatte keine Lust zum Handeln. Dann sind wir mit einem Taxi zum HouHai gefahren, weil wir uns dort mit einigen anderen zum Essen verabredet hatten. So lernte ich noch einige andere AIESECer kennen, die mal im MC China gewesen sind. Wir sind dann mit 5 Leuten in ein kantonesisches Restaurant gegangen und haben leckere Sachen bestellt. Später kamen noch mehr Leute hinzu, alles AIESECer und auch einer aus Großbritannien, der mal 3 Jahre lang in 2 verschiedenen MC's bei AIESEC gearbeitet hatte. Also alles in allem ein sehr AIESEC-lastiger Abend, was mal im Gegensatz zum Nicht-AIESEC Leben hier sehr interessant und schön war. Tuba wollte unbedingt die Rechnung bezahlen, weil sie meinte, dass es doch nur 23 € sind. Sie rechnet eben in einer anderen Währung als wir alle hier. Danach wollten alle in eine Bar in der HouHai-Gegend gehen und ich wollte gucken, dass ich den letzten Bus 107 bis DongZhiMen nehme, damit ich dann in SanLiTun ausgehen konnte. Auf dem Weg habe ich mich mit dem Briten unterhalten, was er denn schon dreieinhalb Jahre hier macht. Er arbeitet in einer Firma, die in den reicheren Gegenden Umsätze macht und das überschüssige Geld dann in die ärmeren Regionen innerhalb Chinas und der Welt verteilt. Also ein typisches AIESEC Projekt. Finde ich sehr gut. An wollte wissen, was ich heute mache und so hatten wir uns für SanLiTun verabredet und nachdem wir dann wieder an der Hauptverkehrsstraße angekommen waren, nahm ich den Bus 107 und verabschiedete mich von den anderen.
In SanLiTun angekommen, war im Alfa Club nichts los und so traf ich mich mit An in der Kai Bar. Dort war es voll, die Musik war jetzt aber nicht der Hit. Ich hatte mich beim Essen heute Abend wieder total überfressen und so musste ich erstmal warten, bis ich überhaupt etwas trinken konnte. Mit An habe ich mich dann oben unterhalten, bevor wir dann die Bar wechselten und in die NanJie Bar gegangen sind. Bevor ich jedoch in die Bar ging sprach ich ein Mädchen draußen an, wo sie herkommt, da ich mitbekommen hatte, dass sie deutsch spricht.
Und jetzt kommt es: Sie kommt aus Düsseldorf, genauer Eller (In Eller stirbst du schneller) und noch genauer vom Hasseler Richtweg 116 (ich habe mal mit meinem Eltern 106 und 118 gewohnt). Die Welt ist echt unglaublich klein und so unterhielten wir uns erstmal eine ganze Weile, weil so etwas ja überhaupt nicht möglich sein kann. Da reist man so weit und trifft jemanden, der eine ganze Weile neben einem gewohnt hat, dem man da aber nie über den Weg gelaufen ist. Jana fand das auch einfach unglaublich. So sind An und ich dann in einer größeren Gruppe Deutscher in die NanJie Bar gefolgt. An hatte heute ihren spendablen Tag, so dass sie mir den Abend immer wieder ein Bier ausgab, wobei ich immer noch einen viel zu vollen Magen hatte. Sofia tauchte auch mit einem guten Freund später in der NanJie Bar oben auf und nach dem die Deutschen die Bar wechselten sind An und ich nach unten gegangen, wo wir richtig viel tanzten und Spaß hatten. Sie hatte nämlich keine Lust gehabt alleine zu Hause zu hocken. Eigentlich war ihr Abend mit Hatem verplant gewesen, aber der ist zu einem Freund gefahren, dessen Vater gestorben war, aber später stieß dieser dann auch in der NanJie Bar zu uns. War nett ihn mal wieder zu sehen.
Nach einer Weile sind dann An und Hatem nach Hause gefahren, Francois war alleine in der NanJie Bar aufgetaucht und nach einigem Tanzen in der Bar und im Salsa Caribe, bin ich mit dem letzten Bus 207 und dem ersten Bus 119 nach Hause gefahren. In der Salsa Caribe Bar hatte ich noch den Punk-Brasilianer getroffen, der eine gute Tanzshow mit zwei Brasilianerinnen bot. Er erzählte mir, dass er sonntags nicht mehr kommt, da er arbeiten muss. Echt schade. Außerdem muss ich sagen, dass es trotz einem kleinen Wind morgens schon relativ warm war. Man merkt, dass der Frühling kommt. Alles in allem also ein wirklich sehr abwechslungsreicher Tag.

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