Sonntag, 7. März 2010

Sonntag, den 7. März 2010 – Manali Tag 3, Erholungswanderung in den Bergen

Als ich heute aufwachte, fühlte ich mich noch total müde und erschöpft. Ich glaube ich hatte es gestern ein wenig übertrieben. Aber so bin ich nunmal. Im Bett döste ich noch ein wenig vor mich hin, bis ich letztendlich doch aufstand, mir wieder einen Tee machte und anschließend fertig für den heutigen vollen Tag bereitstand. Dieses Mal hatte ich geplant eine Wanderung in die Berge zu machen, wobei der Hinweg zugleich der Rückweg war und im Anschluss wollte ich noch eine Fahrradtour nach Naggar machen. Zunächst folgte ich wieder der Straße in Old-Manali bergauf und an der ersten Kreuzung war ein kleiner Laden, wo man Frühstücken konnte. Dort bestellte ich mir eine leckere Nudelsuppe, die ich mit selbst hergestellten Stäbchen vom Inhaber aß, und dazu gönnte ich mir einen leckeren morgendlichen Chai-Tee. Als ich fast fertig war, kamen drei Israelis an (zwei Mädchen und ein Junge) und setzten sich zu mir, um einen morgendlichen Kaffee zu trinken. Diese hatten auch ein Hostel ganz in der Nähe gefunden, an dem ich auf meiner heutigen Tagestour vorbeikommen sollte. Wir verabredeten uns zum gemeinsamen Abendessen und ich gab ihnen noch ein paar Tipps für den Tag. Sie wollten ggf. eine kleine Runde drehen und hatten dabei einen Teil der von mir gestern abgegangenen Tour im Kopf.
Dann ging ich anstatt den Weg nach rechts zum Tempel einzuschlagen weiter geradeaus, wo ich bei einigen spielenden Kindern Halt machte. Diese hatten alle einen Stock in der Hand und einer war der Fänger. Die Stöcke mussten im Boden in vorgefertigten Löchern sein, um „frei“ zu sein. Und auf ein Kommando musste man das Loch wechseln. Ich half einem Kind einen Stock zurechtzuschnitzen, weil ich ein definitiv besseres Messer als das Kind hatte und daraufhin kamen natürlich noch mehr Kinder an, denen ich den Stock etwas verschönerte. Das war ein schönes Gefühl, etwas geholfen zu haben. Weiter kam ich an einem Schuppen mit vielen Motorrädern der Marke Royal Enfield vorbei und anschließend fand ich auf dem Weg noch einige Stöcke, von denen ich mir einen zum Wanderstock umfunktionieren wollte. Doch dies verbot man mir, weil diese abgeschnittenen Äste nämlich in den nassen und feuchten Boden gepflanzt werden sollten. Später würden diese dann Wurzeln austreiben und es würden neue Bäume daraus entstehen. Dies war also eine interessante Art der Neubepflanzung.
Ich setzte meinen Weg fort und kam zu wirklich schönen Plätzen. Auf dem Weg machte ich viele Pausen und ich fand auf dem Weg ein schönes Holzstück, welches sehr gut roch, sodass ich das an einer leicht wiederzufindenden Stelle zurückließ, um es später mitzunehmen. Auf dem Weg kam mir der Geruch noch ein weiteres Mal in die Nase, ich wusste jedoch nicht woher er stammte. Es lag an dem riesigen Baumstumpf an dem ich vorbeiging. Ziemlich weit oben, machte ich meine letzte Rast an einem Wasserfall und ging ca. 20 Meter zurück, wo ich mich auf ein Mauerstück in die warme Sonne setzte und diese genoss. Hier entspannte ich mich und beschloss heute keine Fahrradtour zu machen, denn ich merkte die Anstrengungen vom Vortag in den Muskel. Die Erholung tat mir einfach gut. Auf dem Rückweg sah ich wie bereits auf dem Hinweg Affen, die sich von mir entfernten. Außerdem kam ich wieder an einigen kleinen Gletschern vorbei, die noch nicht geschmolzen waren. Auf dem Weg zurück hielt ich immer wieder Ausschau nach weiteren Holzstücken, die genauso rochen, wie das große Holzstück, welches ich gefunden hatte. Am Baumstumpf sägte ich mir ein paar weitere Stücke ab, wobei sich das als schwierig herausstellte und kurz vor Old-Manali fand ich ganz viele dieser Holzstücke, weil dort wohl einige Bäume oder Baumteile in kleinere verheizbare Stücke geschnitten wurden. Dort sammelte ich meine Taschen der schwarzen Daunenjacke voll und ging zurück nach Old-Manali.
Am Hostel von den Israelis traf ich diese an, welche wohl auch den Berg wie ich hochgeklettert waren und dort dann im Schnee rumgerutscht sind. Den Abkürzungsweg nach Goshal haben sie dann erst auf dem Weg nach unten bemerkt, den ich gestern ja nicht gefunden hatte. Dies galt es im Anschluss also zu überprüfen und als ich an die Abbiegung kam, sah ich den Weg nun auch. Es war ein kleiner Weg, der hinter der kleinen Mauer weiterging, sich aber nur sehr dezent von dem wirklich großen und breiten nach oben führenden Weg abhob. Deswegen hatte ich den gestern wohl auch übersehen. Zurück beim kleinen Restaurant von heute Morgen machte ich einen weiteren Stopp, um mir ein paar Chili-Samen geben zu lassen und gönnte mir dort zwei weitere Chai-Tees und eine Nudelsuppe. Im Hostel breitete ich die Holzstücke auf etwas Papier zum Trocknen aus und machte mich später auf den Weg, die Israelis zum Essen abzuholen. Wie gingen zum Blue Elephant (Blauen Elefanten), welches wohl typische israelische Küche und weitere Ausländische Küche bot. Hierzu muss man sagen, dass in Indien an manchen Orten wirklich viele Israelis leben, wie mir diese immer wieder sagten. Das Essen war lecker und etwas teurer als in einem indischen einheimischen Restaurant und die Gesellschaft, in der ich mich befand war auch super. Nachdem wir einige Runden Karten gespielt hatten und uns wunderbar unterhalten hatten, kaufte ich noch schnell für meinen Nachbarn eine 2 Liter Flasche Cola, damit er seine alkoholischen Getränke mischen konnte. Mit den Israelis ging ich dann zurück zu ihrem Hotel, denn dort hatte ich meinen iPod zum Aufladen zurückgelassen, weil dort ein passender Stromadapter vorhanden war. Danach ging ich zurück in mein Hotel und packte schonmal provisorisch meine Sachen für den morgigen Tag. Nachdem ich noch etwas an meinem Tagebuch geschrieben hatte, legte ich mich schlafen.

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