Freitag, 30. Mai 2008

Freitag, 23. Mai 2008 – Fahrradsäuberungsaktion

Heute Morgen bin ich gegen kurz vor 9 Uhr aufgestanden, während ShaoYan schon auf den Beinen war. Ich weiß nicht, wie sie es schafft, mit so wenig Schlaf auszukommen. Jedenfalls machten wir uns um kurz nach 9 Uhr auf den Weg zur Bahn und da erlebte ich eine böse Überraschung. Gestern hatte ich extra noch mein Fahrrad von der Bahn nach Hause transportiert und heute Morgen war es weg. Generell waren hier auf einmal deutlich weniger Fahrräder als zuvor da waren. Ich war geschockt und verwirrt, wo mein Fahrrad war. ShaoYan erkundigte sich für mich und wir fanden mein Fahrrad schließlich im Keller. Man hatte mein Fahrradschloss einfach mit einem sehr großen Bolzenschneider aufgeschnitten. Angeblich hatte der Hausbesitzer schon des längeren über die Säuberungsaktion informiert, nur doof, dass ich kein Chinesisch verstehe. :( Ich war wirklich sauer. Ein anderer Herr war ebenso sauer, da er obwohl er eine Wohnung komplett bezahlt hat, nun auch seine Fahrräder vermisst und außerdem möchte der die Fahrräder abstellen, wo er möchte. Für die Aufbewahrung im Keller müsste ich jeden Tag 0,2 ¥ bezahlen, was ich überhaupt nicht einsehe. Zum Glück war in dem Keller, wo mein Fahrrad stand auch mein Schloss, so dass ich, als ich den Schweißer draußen sah, diesen fragte, ob er mir mein Schloss mal eben schweißen könne. Gesagt getan. Letztendlich bezahlte ich dafür 10 ¥, was im Nachhinein wohl etwas zu viel war. Als ich ihn bat, mir auch noch meine Pedal mit drei Punkten anzuschweißen, meinte er, dass ich zu einem Fahrradladen müsse. Der Hausbesitzer war an meinem Fahrrad auch interessiert und wollte mir Tipps geben, aber ich die wollte ich nicht hören, vor allem, weil ich ihn nicht verstand. Er wollte mir schließlich auch keine 10 ¥ für das Schweißen meines Schlosses geben.
Danach sind ShaoYan und ich zur Bahn gegangen, ich war immer noch richtig sauer und überlegte, wo ich nun mein Fahrrad immer lassen könne, bis mir mein Balkon oder meine Wohnung als Lösung einfielen. In der Bahn habe ich diese Ereignisse erstmal vor den beiden noch fehlenden Tagen niederschreiben müssen, da ich einfach sauer war. Auf der Arbeit habe ich mich mit meinem Blog relativ kurz beschäftigt, ein paar E-Mails geschrieben und an meiner Präsentation gearbeitet. Heidi hatte mir mitgeteilte, dass ein Vorstellungsgespräch heute leider ausfallen muss und dafür Björn nächste Woche ein Telefonat mit der Bewerberin führen wird. Daraufhin erwiderte ich, dass ich das genauso gut auch heute machen kann, wenn sie nicht vorbeikommen kann. Heidi klärte dies mit der Personalabteilung ab und wartete nur noch auf eine Rückmeldung ihrer Studienkollegin. Gegen 1 Uhr kam dann Michael vorbei, der die Jacke anprobierte, die ihm bis auf die Länge der Arme wunderbar passte und somit ausreichend für ein gutes Bewerbungsfoto ist. Wir unterhielten uns danach noch über meine bevorstehende Reise und er gab mir einige Tipps, wo ich hin müsste und was ich mir schenken könne. Bevor ich dann zum Essen ging und mit Michael nach draußen ging, um ihm noch ein paar Sachen über die Firma und Sarahs Entscheidung bezüglich meines Visums mitzuteilen, sagte mir Heidi, dass ihre Studienkollegin mit dem Vorschlag heute ein Telefoninterview zu führen einverstanden war. Sie würde sich aber vorher bei Heidi melden, sobald es ihr recht wäre.
Danach ging ich alleine zum Essen, da Eric wieder sehr beschäftigt war. Heute ist es sehr warm mit 30 Grad. Nach dem Essen beschäftigte ich mich auf der Arbeit mit dem Lebenslauf von „Sabine“ der Studienkollegin von Heidi und überlegte mir ein paar Fragen für das Interview. Später musste ich auch noch Esprit ad-hoc testen und dazu installierte ich die entsprechende Version. Nachdem ich das Interview mit Sabine um 16.30 Uhr geführt hatte und ich von dem Gespräch mit ihr beeindruckt war, da ihr Deutsch und auch ihr Englisch sehr gut waren, schrieb ich einen Bericht, den ich der HR Abteilung (Personalabteilung) zukommen ließ. Im Anschluss begann ich mit dem Ad-hoc-Testen und ich fand im Laufe des Abends noch vier weitere Fehler, wobei ich drei davon ins Kundensystem stellte und den letzten Heidi zuschob, da sie schon einen ähnlichen Fehler ins Kundensystem gestellt hatte. Außerdem hatte ich noch ein paar Fehler gefunden, die das Funktionstestteam bearbeiten musste, also wurden diese einfach weitergeleitet. Eigentlich wollte ich meine Arbeit schon um 17 bzw. 18 Uhr verlassen, aber durch das Ad-hoc-Testen und das Fehlereinstellen wurde es wieder später, so dass ich die Arbeit erst um 20.30 Uhr verließ und damit wieder eine Überstunde hatte, obwohl ich die doch eigentlich abbauen wollte. Während den letzten Stunden hatte ich noch mit ShaoYan und mit Shirley telefoniert, da es bei ShaoYan um mein Visum und bei Shirley um einen allgemeinen Informationsaustausch ging. In der Bahn schrieb ich an meinem Blog und in ShaoYaoJu angekommen, ging ich erst einmal etwas essen, bevor ich mich noch draußen hinsetzte und ein wenig im Internet surfte.
ShaoYan stand um 23 Uhr bei mir vor der Haustür, als ich noch draußen saß. Ich informierte sie, dass ich noch 5 Minuten brauchen würde, bis ich eintreffe, vor allem, weil ich noch ein wenig Eis kaufen wollte. Zu Hause angekommen, sah ich, dass ShaoYan auch Eis gekauft hatte. Nun gut, zwei Dumme ein Gedanke. In meinem Zimmer versuchte ich die Klimaanlage in Gang zu bringen, was mir auch gelange, wobei jedoch eine Menge getrocknete Farbe aus dieser kam. Es war draußen und in meinem Zimmer so warm geworden. Einen Moment lang sah ich meine Nachbarin draußen laufen, die ich ansprach, ob sie nicht noch ein paar Tipps für HangZhou für mich hat. Sie zeigte mir auf einer Karte, wo sie genau wohnte und wir unterhielten uns in Englisch und Chinesisch. Aus dem Gespräch wurde dann eine Englisch Chinesisch Lernstunde, bis mein direkter Zimmernachbar kam, der sich auch noch mit uns unterhielt. Er spricht ein wenig Japanisch, da sein Chef Japaner ist. Sehr interessant und er würde mir Japanisch beibringen, wenn ich ihm Englischunterricht gebe. Nach einer Stunde waren Sophia und ich alleine und sie hatte in der Zwischenzeit einige Zettel mit Vokabeln für mich beschrieben und diese an meinen Wänden verteilt. Gegen 2 Uhr waren wir dann endlich im Bett und der Wecker stand für ShaoYan, da sie später ohne mich auf eine Hochzeit fährt, auf 5.30 Uhr.

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