Samstag, 31. Mai 2008

Donnerstag, 29. Mai 2008 – ZhouZhuan, die Wasserstadt

Heute Morgen klingelt mein Wecker um 7 Uhr und kurze Zeit später stand ich auch auf. Der Amerikaner in meinem Zimmer wurde auch wach und meinte, er müsse auch aufstehen, da er zum Chinesisch-Unterricht muss. Er arbeitet hier in SuZhou schon des längeren und weil seine Zimmerkollegen alle abgereist waren und er keine Lust hatte, 2200 ¥ für die Wohnung zu bezahlen, hat er sich in der Jugendherberge für eine Monatsmiete von 1000 ¥ niedergelassen. Er selber verdient ungefähr 7000 ¥ im Monat und arbeitet im Moment nur halbtags, d. h., sein Stundenlohn ist hoch. Er meinte auch, dass er im Moment mit zwei Firmen im Gespräch ist, die ihm für das Unterrichten am Donnerstagnachmittag bis abends im Monat zusammen 9000 ¥ bezahlen würden. Wahnsinn. Er ist noch Student und arbeitet im Moment illegal, aber er selber ist der Meinung, dass dies schwer nachzuvollziehen ist, da er Student in einer anderen Stadt ist, aber in SuZhou arbeitet. Wird schon irgendwie für ihn klappen. Gegen 8 Uhr machte ich mich auf dem Weg zum Bus, wobei ich mir noch ein paar Nudeln zum Frühstück aß. An der großen Busstation im Süden angekommen, kaufte ich mir eine Fahrkarte für 12,50 ¥ nach ZhouZhuang der Wasserstadt, die mir Heidi empfohlen hatte
In der Wasserstadt angekommen, musste ich für das Kerngebiet für eine Tageskarte 100 ¥ bezahlen, wo ich erst zögerte, aber mir dachte, wenn ich schon da bin, möchte ich es auch schließlich sehen. Die 100 ¥ waren eine gute Investition, da es, obwohl Phil meinte, dass es eher eine schöne Touristenstadt wäre, die schnell überlaufen sein kann, heute doch recht ruhig war und sich innerhalb der Stadt viele Sehenswürdigkeiten befanden.





Zum einen habe ich Tempel gesehen, Touristeneinkaufstraßen, wo man Souvenirs ohne Ende bekam und auch frei zugängliche Gebäude bekannter oder berühmter Persönlichkeiten, die ich natürlich nicht kannte. Dabei muss ich gestehen, dass die Gebäude teilweise wirklich riesig waren, geschätzte 200 Quadratmeter und mehr. Ein schönes Gebäude hatte sogar einen recht großen Garten im Innenhof.




Gegen 16 Uhr lief ich zur Busstation und ich konnte leider nicht direkt von hier nach HangZhou fahren. Also fuhr ich wieder zurück nach SuZhou, wobei ich mich im Nachhinein ein wenig geärgert hatte, da ich auch über eine andere Stadt nach HangZhou hätte fahren können, was eventuell billiger gewesen wäre und so hätte ich mir, wenn auch nur kurz noch eine andere Stadt angucken können. Wieder in SuZhou am Nordbahnhof angekommen, kaufte ich mir direkt ein Ticket nach HangZhou und der Bus fuhr ca. 20 Minuten später auch direkt los. Ein sehr komfortabler Bus. Im Bus schrieb ich den Blog bis zum heutigen Tag.
Abschließend möchte ich über SuZhou sagen, dass es eine sehr schöne Stadt ist. Wenn man im Zentrum wohnt, ist es sehr genehm, da es keine hohen Gebäude aus Rücksicht auf die Gärten gibt, es sehr viel Grün zu finden gibt und man auch mit genügend Bars versorgt ist. Außerdem, auch wenn die Gärten nicht gerade billig sind, sind diese einfach wunderschön. Außerdem ist SuZhou nach BeiJing und ShangHai die dritte Stadt mit der angeblich höchsten Ausländerrate. Ich fühlte mich jedenfalls in SuZhou sehr wohl.
In HangZhou angekommen wurde ich direkt von einem Mädel angesprochen, die mit mir im Bus war und meinte, dass ich ihre Hilfe gebrauchen könne. So half sie mir einen passenden Bus zu finden, der möglichst in die Nähe der Jugendherberge, in die ich wollte, fuhr. So nahm ich den Bus K188 und lief den Rest des Weges, wobei ich dabei an einem CarreFour vorbeikam, wo ich mir ein wenig Wurst und ein bisschen Brot kaufte und bevor ich gehen konnte, sprach mich ein Junge auf Englisch an, der sehr schnell sprach, ob ich ihm nicht etwas zu essen kaufen könne, da er vor Hunger umkommt. Ich hatte keine Lust ihm extra etwas zu Essen zu kaufen, also gab ich ihm etwas von meinem Brot und der Wurst ab, worauf er auch so schnell wie er gekommen war, wieder verschwand. Weiter auf dem Weg zur Jugendherberge, setzte ich mich noch in ein kleines Restaurant, wo ich einen richtigen Traveler traf, der schon seit 26 Jahren die Welt erkundet und in China zwar noch nicht alles, aber fast alles gesehen hat. In China ist er jetzt schon seit 2,5 Jahren. Im Moment hält ihn noch eine Frau hier, aber wenn das mit ihr nicht klappen sollte, wird er sich in ein anderes Land aufmachen. Wir haben uns über Kultur und Kulturen unterhalten und dabei auch intensiv über China gesprochen. Ich fand es sehr interessant zu hören, was er schon alles so erlebt hat und wie er über die chinesische Kultur denkt. Er setzte mich in der Jugendherberge ab und vielleicht treffen wir uns morgen. Nachdem ich eingecheckt hatte und mein Zimmer kurz besucht hatte, um dort meine Batterie aufzuladen und meinen Rucksack abzuladen, setzte ich mich noch ein wenig nach draußen, um im Internet zu surfen, bzw. zu chatten, meinen Blog Korrektur zu lesen und ein paar Seiten ins Internet zu stellen, bis meine Batterie leer war. Dabei plagten mich die Mücken hier draußen deutlich, aber das ist bei einem großen See um die Ecke auch kein Wunder. Danach ging ich nach oben schlafen.

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