Samstag, 23. Februar 2008

Freitag, 22. Februar 2008 – Nichts los in Sanlitun

Um 8 Uhr war ich wieder auf den Beinen und nach einem kleinen Workout, bin ich noch etwas Einkaufen gewesen. Dabei musste ich mit Erschrecken feststellen, dass die Milch schon wieder teurer geworden ist und nun anstelle von 1,20 ¥ nun 1,75 ¥ kostet. So habe ich für 4 Tüten mal eben 7 ¥ bezahlt und die andere Milch, die so oder so schon etwas teurer war, kostet nun 2,10 ¥. Damit habe ich beschlossen vorerst auf Milch zu verzichten, da mir das auf Dauer zu teuer wird. Am Bahnhof habe ich mir ein kleines Frühstück geholt und um 10 Uhr war ich auf der Arbeit. Dort habe ich mich weiter mit der VC-Hilfe beschäftigt, wobei ich immer noch die Sorge hatte, dass wir nicht rechtzeitig mit der Hilfe fertig werden. Heidi meinte übrigens zu der Preiserhöhung, dass dies mit dem Schneesturm zu tun haben könnte. Daran hatte ich jetzt nicht gedacht. Wir werden sehen, wenn die Milch wieder billiger wird, war es durch das Naturereignis ansonsten durch die olympischen Spiele. Das Brot ist jedenfalls nicht teurer geworden. Eigentlich hatte ich mir diese Woche auch das Ziel gesetzt jeden Tag mindestens 2 Postkarten zu schreiben, ich bin jedoch kläglich gescheitert, da ich bis heute nicht eine einzige Postkarte geschrieben habe und mittlerweile wären es schon 8 Postkarten gewesen, die ich hätte fertig haben können. Zwischendurch bin ich dann einmal zu Rachel und Amy nach oben gegangen, da ich Rachel den Tee aus Malaysia geben wollte und um mich ein wenig mit ihr über ihren Urlaub zu unterhalten. Sie war ja bei ihrer Familie zu Hause gewesen, wo es -30°C waren oder vllt. immer noch sind. Das ist echt kalt. Da hatte ich mit Malaysia wirklich gutes Wetter gehabt. Sie hat mir noch russische Schokolade gegeben, die sie für mehrere Leute mitgebracht hatte. Auf dem Rückweg habe ich noch einen Umweg über Ans Arbeitsplatz gemacht und mich mit ihr noch ein wenig unterhalten. Im Anschluss ging es wieder zurück an die Arbeit.
Gegen 13.30 Uhr bin ich wieder Essen gegangen, wobei ich mir heute nur eine einfache Portion geholt habe, da ich im Hinterkopf hatte, später wieder länger zu bleiben und damit das Overtime-Dinner zu bestellen. Nach dem Essen setzte ich mich erstmal an die E-Mail, die ich an Sarah schreiben wollte, schließlich hatte ich ihr versprochen bis Ende dieser Woche zu schreiben, was ich genau alles brauchen würde. Dabei fragte ich auch an, ob die Kosten für die Verschieben meines Fluges mit 500 ¥ von der Firma übernommen werden oder nicht. Daraufhin erhielt ich eine sehr ausführliche E-Mail mit allen Konditionen zu meiner Vertragsverlängerung zurück:
Die Kosten für meine Flugverschiebung werden übernommen, mein Gehalt wird von 6000 auf 7500 ¥ ab April geändert, ich bekomme für meine schon getätigten Überstunden 2 Wochen bezahlten Urlaub und Amanda wurde über meine Bereitschaft am Wochenende eventuell auch ein paar Übersetzungen oder Kontrollen durchzuführen informiert, damit ich ggf. ein wenig zusätzliches Geld nebenbei erwirtschaften kann.
Mit dieser Nachricht war ich überglücklich, da meine Arbeit hier wohl sehr anerkannt wird. Vivek meinte, dass die Firma wohl sehr zufrieden mit meiner Arbeit ist, wenn ich so ein hohes Gehalt für chinesische Verhältnisse erhalte. Ich freue mich, denn damit lässt sich dann in Zukunft ganz anders planen, wenn ich mit 4000 ¥ im Monat ausgekommen bin und dann mal ca. 3500 ¥ mehr verdiene. Da lässt sich gut mit Reisen, so hoffe ich doch. Danach machte ich mich wieder an die Arbeit gemacht, da wir noch eine Menge mit der Hilfe bis zur Deadline am kommenden Mittwoch zu tun haben. Zwischendurch fragte mich Björn, ob es hier normal wäre, wenn manche Leute hier einfach auf der Arbeit zwischendurch ein Nickerchen halten. Ich konnte dies nur bestätigen, worauf er erwiderte, dass dies in Amerika ein Kündigungsgrund wäre. Tja, das ist eben China. Gegen 18 Uhr bestellte ich über Amy das Overtime-Dinner und ich rechnete einmal aus, ob wir die Frist bis Mittwoch überhaupt einhalten können. Als ich dann 450 Seiten gezählt hatte und feststellen musste, das Heidi und ich gerade mal 90 Seiten erledigt haben, war ich definitiv der Meinung, dass wir das bis Mittwoch nicht schaffen werden. Dies teilte ich Amy, bevor ich zum Abendessen ging noch mit und empfahl, Michael zu kontaktieren, ob er uns nicht noch ein wenig helfen könne. Dies wird dann am Montagmorgen mit Heidi besprochen werden.
Nach dem Essen habe ich noch einen Abschluss in die Kontrolle bekommen, meine Sachen um 8.30 Uhr gepackt und mich auf den Weg zur Bahn gemacht, um mich zu Hause noch ein wenig hinlegen zu können. In der Bahn habe ich dann an der Endhaltestelle Vivek getroffen wobei sich unsere Wege schnell trennten, da ich mit dem Fahrrad an der Bahn war, um möglichst schnell nach Hause zu kommen. Zu Hause angekommen habe ich mich schonmal soweit fertig gemacht und mich noch für ein paar Minuten hingelegt. Leider viel zu lange, so dass ich dann den letzten Bus 119 genommen habe und so ausprobierte, ob ich nicht auch über den 3. Ring wunderbar nach Sanlitun komme. So bin ich dann auf den Bus 207 aufmerksam geworden, der ein Nachtbus ist und den Ring langfährt. Da ich wohl den Ersten verpasst hatte und ich nicht wusste, wann der nächste kommt, bin ich ein wenig vorgelaufen, um dort an einer anderen Haltestelle den Bus 302 zu nehmen, von dem ich wusste, dass er in die Gegend fahren würde. Dieser lies mich dann, nachdem er an der Kreuzung zu Sanlitun in die entgegengesetzte Richtung abgebogen war, kurz dahinter an einer roten Ampel raus.
In der Nanjie Bar angekommen, habe ich dann Jitu, Jasu, Eugene, der wieder zurück in Beijing ist, und einige andere getroffen. Leider war es in der Nanjie Bar eher leer, die Musik war jetzt nicht sonderlich gut, so dass ich nach einer Stunde in die Kai Bar ging, wo Francois mit Yaya anzutreffen war. Auch dort sah es nicht besser als in der Nanjie Bar aus. Francois meinte, dass dieser Zustand seit dem Frühlingsfest so ist. Nach einigem Tanzen, versuchten wir es mal im Shooters, wo die Musik besser als in der Kai Bar war und wir damit schon um 2 Uhr anfingen, die Bars zu wechseln. Im Normalfall wechseln wir meistens erst gegen 3 oder 4 Uhr die Bar. Nach einer Weile wechselten wir dann noch einmal in die Nanjie Bar, wo die Musik jetzt anders und damit besser war, aber dort immer noch genauso wenig los war wir vor einigen Stunden. Also beschloss ich gegen 4 Uhr den Bus 207 am dritten Ring zu nehmen. Da ich aber nach einigem Warten keinen Bus sah, beschloss ich vorzulaufen und um 5.05 Uhr bekam dann der letzte Bus 207, während bei einigen anderen Linien schon die ersten Busse ausrollten. Somit weiß ich nun, dass dieser Bus nur einmal in der Stunde fährt. Den Bus 207 nahm ich dann bis zur Haltestelle, wo der Bus 119 fährt. Mit dem Bus 119, nachdem ich den Busfahrer fragte, ob er mich auch vor meiner Tür rauslassen konnte, wurde ich direkt zu Hause abgesetzt und war um 5.30 Uhr zu Hause. Eine halbe Stunde später, nachdem ich noch das Dokument von Heidi zu kontrollieren begonnen hatte, legte ich mich zum Schlafen hin, da mich die Müdigkeit überkam.

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