Donnerstag, 21. Februar 2008

Dienstag, 19. Februar 2008 – Gespräch mit Sarah

Heute Morgen bin ich wie gewöhnlich um 8 Uhr aufgestanden, habe trotz keiner Motivation mein Morgenkrafttraining absolviert und mich auf die Arbeit begeben. Mein Frühstück war heute wieder die doppelte Portion und das hat richtig gut getan. Auf der Arbeit habe ich angefangen die Fehler der Alpine-Hilfe so aufzubereiten, dass ich sie später in den internen Fehlermanager stellen konnte. Nachdem das erledigt war, habe auch noch den Index überprüfen müssen, aber damit wollte ich dann erst nach dem Mittagessen beginnen. Gegen 13.30 Uhr bin ich also zum Mittagessen gegangen und habe wieder eine doppelte Portion (Nudeln und Reis) bestellt. Wieder auf der Arbeit habe ich dann mit der Kontrolle des Index angefangen und ich habe Martin per Skype angerufen und ihm als Erster sogar noch vor seinen Eltern zum Geburtstag gratuliert. Die Verbindung war recht schlecht gewesen, so dass wir nur ein 3 minütiges Gespräch hatten. Er hat sich jedenfalls gefreut und war sehr überrascht. Ich habe danach noch Heidis Fragen zu meinen gefundenen Fehlern beantwortet, da diese dabei war meine Fehler zu überprüfen, damit ich diese später ins Kundensystem stellen kann. Nachdem sich ein Fehler auf die Japanische und Chinesische Version auswirkte und der Fehler der Englischen Quelle bei der Japanischen und Chinesischen Versionskontrolle nicht bemerkt wurde, wurde dies mit den entsprechenden Personen überprüft. Ich ging derweil in den dritten Stock, da es für mich Zeit war loszugehen, um pünktlich zum Gespräch mit Sarah zu erscheinen.
Oben im dritten Stock war Sarah leider immer noch in einem Meeting, so dass ich die Zeit nutzte, um mit An ein wenig zu quatschen. Sie zeigte mir Björn, einen Deutschen, der aus Amerika im Moment hier in China zum Wissenstransfer ist. Danach habe ich ihr kurz von dem bevorstehenden Gespräch erzählt und sie wünschte mir viel Erfolg. An ist im Moment gut mit Arbeit versorgt, so dass ich sie nicht lange stören wollte. Das Meeting war nach 15 Minuten beendet und so fragte ich Sarah, ob überhaupt noch Zeit für mich da ist, da sie eigentlich direkt im Anschluss ein weiteres Meeting mit einem Kunden hat. Das war aber vom Kunden auf den nächsten Tag verschoben, so dass wir nun nicht unter Zeitdruck standen. Sehr gut. So konnten wir das Gespräch sehr gemütlich aufbauen, indem wir uns erstmal über den vergangenen Urlaub unterhielten. Danach kam ich dann auf meine Vertragsangelegenheiten zu sprechen. Liu Bin, die letzte Projektleiterin, hatte mal erwähnt, sie wolle mich zumindest noch 3 Wochen länger haben, da ich dann das eine Projekt noch abschließen könne. Ich wollte wissen, ob dieser Wunsch immer noch besteht. Des Weiteren sagte ich, dass es für mich keinen Sinn macht, wenn ich nur 3 Wochen länger bleiben würde, da ich dann mit meinem Studium in Verzug käme. Also würde ich eher 5 Monate in Betracht ziehen, damit ich ein weiteres Urlaubssemester an meiner Uni beantragen kann und mein bereits gezahltes Geld einfordern kann. Dafür müssen mir dann aber die entsprechenden Unterlagen von der Firma bereitgestellt werden, damit dies klappt. Gleiches gilt auch für den DAAD. Außerdem erzählte ich ihr, dass ich natürlich reisen möchte, um zumindest etwas von China zu sehen.
Sarah meinte, dass ich ja 4 Monate länger arbeiten könnte und einen Monat davon reisen könne. Geldmäßig könnten wir das dann schon irgendwie regeln, indem ich diese Urlaubswochen bezahlt frei habe, dafür aber mit einem evtl. geringeren Gehalt rechnen müsste. Ich meinte, ich würde gerne im Austausch lieber vor- bzw. nacharbeiten und im September auch noch die Gelegenheit zum Reisen nutzen, da ich es nicht so toll finde einfach so Urlaub zu nehmen, während andere hier in China arbeiten. Ich habe z.B. für Weihnachten auch kein Frei genommen, während Sam und diverse andere Praktikanten sich über Weihnachten frei genommen haben. Sie verstand meinen Standpunkt und für meine bereits geleisteten Überstunden würden als zwei Wochen bezahlter Urlaub, den ich mir noch nehmen werde, angerechnet werden. :) So gefällt mir das. Dann bekam ich ein sehr gutes Feedback von Sarah, dass viele Leute sehr gerne mit mir zusammen arbeiten. Sie haben einen sehr guten Eindruck von mir und ein damit generell ein sehr gutes Bild von den Deutschen, denn ich arbeite laut ihrer Aussage sehr strukturiert, ordentlich, geplant, effektiv, effizient und viel, wenn es sein muss. So etwas höre ich gerne.
Wir haben uns noch über meine weitere Arbeit nach dem Projektende unterhalten. Sie meinte, dass ich Schulungen für andere Testteams, die für andere Sprachen gebildet werden, halten könne oder Aufnahmen mit meiner Stimme erstellt werden, die als Anleitung für weitere Testprojekte dienen. Auf meine Frage, wie mit dem Englischunterricht bei Tom verfahren wird, wollte sie den Englischunterricht bei Tom lieber gegen Ende meiner regulären Praktikumszeit auslaufen lassen und mich in ihrer Abteilung für einen Englischunterricht einsetzen, da der Englischunterricht von Sam wohl mit einmal die Woche freitags nicht ganz so effektiv sei. Außerdem hat er nicht immer Zeit oder der Unterricht fällt des Öfteren aus. Ob ich mehr Gehalt mit der Verlängerung bekomme, ist noch fraglich, aber Sarah wird sich da einmal erkundigen, was möglich ist. Ich denke ich habe ganz gute Aussichte auf eine weitere Gehaltssteigerung, aufgrund meiner guten Arbeitsreferenzen, die ich bisher vorweisen konnte. Ich werde ihr auf jeden Fall diese Woche eine E-Mail schreiben, damit sie genaue Daten und Anweisungen hat, welche Unterlagen ich zu welchem Zeitpunkt brauche. Danach haben wir uns noch über einige private Sachen, die olympischen Spiele und das Reisen unterhalten. Alles in allem ein sehr nettes Gespräch. Zum Schluss fragte ich noch nach zusätzlichen Beschäftigungsmöglichkeiten, um neben der Arbeit noch ein wenig Geld zu verdienen. Sarah wollte Amanda, die diese Sachen mit anderen Personen oder Institutionen koordiniert, mitteilen, dass ich für Sonderaufträge, wie Übersetzungen am Wochenende auch zur Verfügung stehe. Zusätzliches Geld ist immer gut, vor allem, wenn es teilweise leicht verdient werden kann. Wir werden sehen.
Wieder unten im Büro teilte man mir mit, dass Björn nun da ist, er aber im Moment nicht an seinem Platz ist. Ich sagte, dass ich Björn schon wahrgenommen habe, er mich aber wahrscheinlich nicht als Volker identifizieren konnte, als wir uns vor dem Büro von Sarah über den Weg liefen. Als er dann eintraf, haben wir uns auf Deutsch unterhalten und ich erfuhr, dass er Sprachen und Linguistic studiert hat und er schon seit 6 Jahren in Kalifornien lebt. Er ist jetzt seit Januar bei Vanceinfo in Amerika und wie vorher erwähnt hier in China zum Wissensaustausch. Danach habe ich ihm einen Schnellüberblick über die Software gegeben, was eigentlich totaler Schwachsinn war, aber gut, man wollte es so und in der Zwischenzeit schickte Amy ihm ein Dokument zur Überprüfen, damit wir nicht ganz so in Verzug mit der wieder anstehenden Deadline kommen. Mich hat die Nachricht jedenfalls gefreut, dass wir morgen von der Firma mit Björn, Heidi, Michael, Amy, Sarah und mir Essen gehen. :) Das heißt ich kann so viel Essen wie ich will, so hoffe ich zumindest und ich muss nichts dafür bezahlen. Genial. Amy fragte, ob mir scharfes Essen etwas ausmachen würde, ich verneinte diese Frage. Danach habe ich mich weiter an den Index der Alpine-Hilfe begeben und nachdem ich damit fertig war, habe ich noch die Fehler in das externe Kundensystem transferiert.
Gegen 19.30 Uhr kam Allen und fragte ob kein Dinner hatte. Ich hatte mal wieder kein Overtime-Dinner bestellt, da ich eigentlich schon längst zu Hause sein wollte. Aber irgendwie wollte ich die Fehler noch ins Kundensystem übertragen, damit die in Amerika wenigstens über Nacht tätig werden können und danach habe ich dann noch bis 22.30 Uhr an drei weiteren Dokumenten gesessen, die ich noch überprüfen wollte, wenn ich schonmal länger bleibe. Weil zu Hause hätte ich so oder so nicht viel gemacht. Jedenfalls führe ich ab sofort eine Arbeitsstundenliste, damit ich einen Überblick über meine Überstunden bekomme und nachher auch meine freien Tage rechtfertigen kann. Zu Hause habe ich ein ausführliches Krafttraining gemacht und meinen Blog komplett vervollständigt, mit dem ich in der Bahn schon angefangen hatte. Außerdem habe ich heute meine neue Nachbarin gesehen. Sie ist im Gegensatz zum kleinen und etwas rundlichen Zimmernachbar größer und sehr schlank. Hübsch würde ich für den ersten Eindruck bestätigen, zumindest für das, was ich so in der Dunkelheit erkennen konnte. Da sie das restliche warme Wasser verbraucht hat, muss ich mit dem Duschen bis morgen warten. Gegen 2 Uhr rief das Bett, schließlich muss ich morgen um 8 pünktlich aufstehen, da wir wieder ein Meeting mit dem Kunden haben.

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