Mittwoch, 31. Oktober 2007

Mittwoch, 31. Oktober 2007 – Essen mit Amit und Jorge

Heute war auf der Arbeit wirklich nichts los und ich muss zugeben, die späten Bettzeiten sind nicht gut für mich. Auf der Arbeit habe ich hauptsächlich den Englischunterricht nachbereitet und mir über das weitere Vorgehen Gedanken gemacht. Am Abend sind Amit, Jorge und ich dann gegen halb elf noch Essen gewesen und hatten eine recht angenehme Runde. Da unser Stammchinese schon geschlossen hatte, sind wir einfach drei Häuser weitergegangen. Nun gut es war für jeden 3 Yuan teurer, aber dafür hatten wir drei verschiedene Gerichte und Reis.
Hier ist übrigens das versprochen Foto von den Handschuhen, die ich mir überlege zu kaufen, wenn ich weiß wo und was diese kosten:
Ich finde, die sehen recht gemütlich aus und sie werden einfach über die Lenkerenden gestülpt und verschnürt.

Dienstag, 30. Oktober 2007 – Englischstunde Nummer 3

Nach weiterem Vorbereiten der heutigen Englischstunde, wurde diese gegen Abend auch durchgeführt. Hier sah ich wieder zwei neue Gesichter, dafür war die meine Arbeitstruppe aus Etage 5 dieses Mal nicht dabei. Die haben im Moment zu viel Projektarbeit um die Ohren. Also habe ich dann eine kurze Selbstpräsentation von jedem halten lassen. Die Projektleiter sind darin deutlich besser als die anderen. Anschließend haben wir zusammen erarbeitet, was für eine Selbstpräsentation wichtig ist. Tom, mein Chef, hatte sich später in die Stunde gesetzt und ein paar Notizen gemacht. Das Witzelesen und das das anschließende Singen von “Country Roads” hat schon recht viel Spaß gemacht.
Nach der Unterrichtsstunde, die wie im Fluge vergangen war, bin ich in Toms Büro gebeten worden. Er findet meine Unterrichtsmethoden gut, weil ich versuche den Unterricht spannend und lebendig zu halten. Jedoch könnte die Gruppe seiner Meinung nach kleiner sein. Bisher ist auch noch nicht wirklich klar, wer alles in die Gruppe gehört und wer nicht. Er möchte auf jeden Fall, dass die Projektleiter eine Gruppe bilden, da sie, wie ich selbst schon bemerkt hatte, einfach ein höheres Englischlevel haben, als die anderen. Das wird auch der primäre Fokus sein. Also werde ich jetzt die kommende Woche ein Konzept entwickeln, wie ich effektiv diesen Unterricht gestalten kann. Außerdem möchte Tom, dass ich eine freie Unterrichtseinheit gestalte, wo man über Alltägliches spricht. Sein Wunsch ist, dass die Leute auch mal einen Tag ohne Chinesisch auskommen. Zumindest ist er erst einmal zufrieden.
Nach dem Gespräche hatte ich ein kurzes Telefonat mit Jorge, der ein gutes Bike gefunden hatte, aber meinte, es noch günstiger zu bekommen. Wir werden es wohl am Wochenende kaufen gehen.

Dienstag, 30. Oktober 2007

Montag, 29. Oktober 2007 – Das japanische Judotraining

Nachdem der Tag ausschließlich mit der Vorbereitung der nächsten Englischstunde vorübergegangen war, hatte ich mich in der kleinen Freizeit mal um das andere Judotraining gekümmert. Gegen Abend bin ich möglichst pünktlich von der Arbeit verschwunden, um das Judotraining in der Nähe Zhichunlu aufzusuchen. Nachdem ich mich durchgefragt hatte und auch einmal von einer Person fast in die falsche Richtung geschickt worden wäre (ich habe einfach doch noch einen recht guten Orientierungssinn), hatte ich das Training, das schon begonnen hatte, doch endlich gefunden.
Es war anders, als das erste Training bei den Franzosen. Hier trainierte nur ein Franzose (Schwarzgurt) mit, der fließend Chinesisch spricht und mir ein wenig bei der Kommunikation geholfen hatte. Dann hatte ich später noch jemanden kennengelernt (Chinese und Blau-Gurt), der auch ein wenig Englisch spricht und somit mein Partner für den restlichen Abend war.
Das Training bestand aus einem Aufwärmtraining, ein wenig Akrobatik (Handstand, Ratschlag, usw.) Fallschule, Uchikomi (Eindrehen), wer nachher wollte auch Nagekomi (Werfen) und ein paar Kämpfen. In der Uchikomi-/Nagekomizeit, wurde vom Trainer nichts korrigiert und es wurden auch keine neuen Techniken gezeigt. Ich hatte am Ende 2 Stand-Randoris und im gesamten hatten wir fünf Kämpfe. Ich hatte aber zum Glück nichts verlernt und es war ganz nett gewesen einen gleich schweren Partner zu haben. Die Matte an sich war groß, jedoch auch sehr kalt und so etwas wie Dusche oder ähnliches hatte ich nicht gesehen. Der Preis sollte 1500 Yuan für 5 Monate betragen.
Im Vergleich zum anderen Training, das mich für die letzten 2 Monate 400 Yuan und dann für das nächste halbe Jahr 2008 nochmal 800 Yuan kostet, war ich mit den Räumlichkeiten in der deutschen Botschaft schon zufriedener. Außerdem hatte man da ein Techniktraining, Uchikomi, Nagekomi und deutlich mehr Kämpfen mit inbegriffen. Nur die Partner waren ein wenig schwerer oder eben älter. Ich werde mich mal am Donnerstag überraschen lassen, wie das Training dann da ist und wer da auftaucht. Oder vielleicht finde ich ja noch eine Möglichkeit zum Trainieren.

Montag, 29. Oktober 2007

Sonntag, 28. Oktober 2007 – Einkaufen und Abendessen in Zhichunlu

Nachdem ich einigermaßen ausgeschlafen hatte, was bei den Umständen, dass hier immer noch sonntags renoviert wird, schwierig ist, habe ich mich auf nach WuDaoKou gemacht, um mir endlich mal meine langersehnte PC-Tasche zu kaufen. Ich ging also erst einmal zur Itoyokato Einkaufsmal, um zu gucken, was es dort so alles zu kaufen gibt und habe mir dort Nivea-Creme gekauft. Leider konnte ich dort keine Fettcreme (Melkfett, Ringelblumensalbe oder Vasiline) finden. Steht also auf meine Wunschliste, denn die Winter hier sind sehr trocken, man ignoriere den gestrigen Regen. Anschließend setzte ich mich in den 113 Bus, nachdem ich ja jetzt weiß, dass er nach WuDaoKou fährt und ging eine PC-Tasche kaufen.
Die Bilder sind mal am Tage entstanden.


Leider gestaltete sich das mit der Tasche wieder als schwierig, da ich des Chinesisch immer noch nicht mächtig genug bin, um klar zu Verhandeln. Eine Tasche gefunden, probierte ich sie direkt an meinem Laptop aus und sie war zu groß. Da nachher einige Geschäfte geschlossen hatten, wo ich auch noch einmal gucken wollte, bleibt mir nichts übrig, als zu warten.
Anschließend bin ich dann nach ZhiChunLu gefahren, um dort mit Rachel, ihrer Mutter und einer Freundin von ihr zu Abend zu Essen. Das Restaurant war bisher das schönste und größte, was ich bisher hier in China gesehen habe. Wir bekamen leckeren warmen Maissaft und noch einiges mehr. Vor allem haben mir so eiförmige Bällchen richtig gut geschmeckt. Nach dem Essen bin ich dann noch Rachels neues Zimmer besichtigen gewesen. Sie ist umgezogen, da sie in dem Zimmer ohne Miete zu bezahlen wohnen kann (hätte ich auch sofort gemacht). Nach diesem tollen Tag und Wochenende geht es dann morgen wieder ans Arbeiten.

Sonntag, 28. Oktober 2007

Samstag, 27. Oktober 2007 – Der Tempel des Himmels

Nachdem sich meine Verfassung vom Vortag zu heute um 100% verbessert hat, konnte ich dem Ausflug zum “Tempel des Himmels” fröhlich entgegenblicken. Leider musst indem Haus hier wieder renoviert werden, so dass ich wieder um 8.30 Uhr aufgewacht bin. Nach einer kurzen Wascheinlage einiger Klamotten, bin ich dann erstmal mit der Bahn in die völlig falsche Richtung gefahren. Und verspätete mich um ca. eine Stunde.
Hier sei erwähnt, dass nicht alle Bahnen in Beijing die gleiche Qualität aufweisen, deswegen hier mal ein anderes Bild eines U-Bahnhofes über Tage:
In Tiantandongmen angekommen hatten die anderen (Carl, Melissa, Eileen und Dennis) sich gerade bei KFC zum Mittagessen niedergelassen. Gegen 2 Uhr zogen wir dann zum Osteingang des ToH (Temple of Heaven) los.
Hier ein Überblick über die Tempelanlage, sieht zwar klein aus, aber man läuft hier doch mehr als man denkt, aber das ist überall in China so.
Nachdem wir also in der Tempelanlage gewesen sind, sind wir vom Osteingang einen langen Gang zum eigentlich Tempel langgelaufen. Dort haben einige Leute etwas gestrickt, um es zu verkaufen, einige haben Karten gespielt, andere haben Musiziert und dazu getanzt, ein Mann hat etwas auf Chinesisch auf den Boden geschrieben. Alles in allem war es auf dem Gang sehr voll. Der Gesang war sogar richtig gut. An manchen Stellen hatte man einen richtigen Chor gehabt, habe ich auf Video festgehalten.


Und hier ein kleiner Ausblick vom Gang und seiner Umgebung.

Nachdem wir den eigentlichen Tempel erreicht hatten, sind wir als erstes auf die Rückseite gegangen und es ist ja nicht so, dass es eine normale Besichtigung war. Nein, Melissa wollte unbedingt besondere Fotos haben.

Auf dem Weg zur Vorderseite hatte man dann folgenden Ausblick:

Und hier dann der eigentliche Tempel und wie es innen aussieht. Ich finde es Wahnsinn, die ganzen Farben.



Und natürlich nicht den Spaß vergessen:

Ein abschließendes Gruppenfoto mit den Leuten vlnr: Carl, Eileen, Volker, Melissa und Dennis
Ja ich hatte auch so meinen Spaß, schade, dass ich die Fotos mit den Kniesitzen noch nicht von den anderen bekommen habe.
Wenn man vom Süden gekommen wäre, dann wäre man durch dieses Tor und vorher über die Danbi Brücke gekommen, wir haben eben einen anderen Weg gewählt.

Von der Danbibrücke dann mal ein Schnappschuss nach Westen. Den Weg sind wir später dann im Dunkeln langgangen.
Auf einem Vorplatz um die Echo-Wall habe ich diesen über 500 Jahre alten Baum entdeckt.
Nachdem Melissa sich eine Olympia-Capi gekauft hatte konnte es weiter zur Echo Wall gehen. Leider habe ich nur ein Bild innerhalb der Echo-Wall, weil mich dann meine Batterie im Stich ließ.
Wir haben dann später, als wir wieder aus der Echo Wall draußen waren gelesen, dass man sich einmal an die West und an die Ostseite der Wall stellen kann und wenn man dann gegen die Mauer spricht sich wohl klar und deutlich verstehen kann. Ich muss das bei einer eventuell weiteren Besichtigung nochmal mit jemandem ausprobieren. Jedenfalls war es dort sehr voll.
Nachdem wir mit den Gebäuden fertig waren sind wir noch ein wenig durch den umliegenden Park geschlendert und sind irgendwo durch eine kleine Tür in einen Park gekommen. Der Geräuschpegelunterschied war heftig. Es war auf einmal so still, als ob man in eine neue Welt eingetaucht ist. Ich empfand es als faszinierend.
Nachdem wir im Park noch ein paar Horrorbilder aufgrund von Halloween geschossen hatten machten wir uns dann gegen Abend auf nach Sanlitun, um dort etwas zu essen. Vom Essen bin ich nach Hause, um mich fürs Partyleben umzuziehen und als ich wieder los wollte, hat es hier vielleicht einen Wolkenbruch gegeben. Es hat die ganze Nacht geschüttet wie aus Kübeln. Nichts desto trotz war 22.30 Uhr Treffpunkt in Dongzhimen und komplett nass versuchte ich dann in den Bars wieder ein wenig trocken zu werden. Der Weg zu den Bars und auch wieder weg, gestaltete sich schwierig, da die Straßen teilweise 5-10 Zentimeter unter Wasser standen und man sich entweder irgendwie am Rand vorbeiquetschen musste oder eben schnell durch die überflutete Straße laufen musste. Ein nicht besonders tolles Halloween, wenn man so nass ist. Außerdem war es in den Bars auch nicht wirklich warm gewesen. Später erfuhr ich, dass Sam, Jorge und Amit die wohl bessere Feier erwischt hatten, machten sich erst um 7 Uhr morgens auf den Rückweg, nicht schon um 4.

Samstag, 27. Oktober 2007

Freitag, 26. Oktober 2007 – Meine zweite Englischstunde

Nun ja, heute hatte es sich bestätigt, dass ich ein wenig krank bin. Da ich jedoch den Englischunterricht nicht ausfallen lassen wollte, kündigte ich eine Verspätung auf der Arbeit an und erschien nach einem kurzen Broteinkauf gegen halb 12 auf der Arbeit. Dort habe ich dann nach kurzer Englischvorbereitung den Rest des Tages geschlafen, 2 Scheiben Brot gegessen (Zwieback hatte ich nicht gefunden) und warmes Wasser getrunken.
Die Englischstunde ist jedoch ganz gut verlaufen, jedoch hatte die Besetzung ein wenig gewechselt. Es scheint noch nicht ganz klar zu sein, wer jetzt alles zum Englischunterricht kommt und wer nicht. Auf jeden Fall hatte keine die Hausaufgaben vorbereitet (Präsentation über ein Land in das man gerne Reisen wollte) und somit bin ich dann auf meinen Ersatzplan ausgewichen, die Partnerarbeit. Nachdem die Zeit wie im Fluge vergangen war, haben wir noch ein paar Witze vorgelesen und ein wenig die Zeiten geübt. Jedoch sind die Zeiten nicht das Problem, eher das Sprechen ist hier das Problem. Nach dem Unterricht bin ich möglichst zügig nach Hause und habe dann mir meinen Schlaf der Gerechten genehmigt.

Freitag, 26. Oktober 2007

Donnerstag, 25. Oktober 2007 – Chris feiert Geburtstag

Hi, bevor ich den eigentlichen Tag beschreibe, hier einmal ein Foto, dass eine typische Fahrstuhlbelegung anzeigt.
Ihr seht, dass 1=Erdgeschoss ist und -1=Untergeschoss. Ganz wichtig sind hier die Tasten mit den Pfeilen, denn wenn noch jemand schnell ankommt, um den Aufzug zu bekommen, dann wird gerne die Türöffnen-Taste gedrückt, da wir hier ja freundliche Menschen sind und versuchen den Fahrstuhl möglichst gut zu füllen. Auf der anderen Seite befindet sich die Türschließtaste, die jedes Mal energisch und oft hintereinander gedrückt wird, damit sich die Türen auch möglichst schnell wieder schließen und die Fahrt weitergehen kann. Das nur so nebenbei. Ansonsten war heute das spannendste Ereignis, dass Sam auf einen Geburtstag eingeladen ist und er Amit, Jorge und mich
mitbringen darf. Es ist Chris sein Geburtstag
und wie sich später herausstellte, ist er auch ein AIESECer, womit die Verwunderung der vielen AIESEC-Leute an der Zhichunlu Haltestelle damit dann geklärt war. Wir gingen gemeinsam in ein japanisches Restaurant um die Sushibar zu plündern.
Da sich schon Magenprobleme angekündigt hatten, ignorierte ich diese einfach und ließ meinem Gaumen einfach freien Lauf, da hier All-You-Can Eat für ca. 80 Yuan angesagt war inklusive der Getränke (für uns Bier).
Wir haben gut gegessen und einige Sachen haben mal besser oder mal etwas weniger gut geschmeckt. Ich bevorzuge da jedoch lieber das warme Essen.
Außerdem hat Chris uns eine sehr interessante Neuigkeit offenbart. Er wird seine Freundin, die er hier in China kennengelernt hat, im Mai heiraten und wir sind alle eingeladen. Der Ort wird wohl irgendwo im Süden sein, aber ich hatte da keine Ahnung und habe deswegen nicht genau hingehört. Also werde ich wohl planen im Mai auf meiner Rundreise das Wochenende dort mit Chris und einigen anderen zu verbringen.
Anschließend ist ein Teil noch nach Sanlitun zum Feiern gefahren, Sam, Carl, Amit, Jorge und ich hatten beschlossen nach Hause zu fahren.
An einer Haltestelle habe ich dann diese wunderbare Bild gesehen und ich wollte sie euch nicht vorenthalten:

Zu Hause angekommen habe ich direkt mal zwei Anti-Durchfall-Tabletten im Voraus geschluckt, da ich ein ungutes Gefühl in der Magengegend hatte.

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Mittwoch, 24. Oktober 2007 – AIESEC ein wenig anders

Kaum hat man am Vorabend Sam verabschiedet, trifft man ihn am Morgen schon wieder in der Bahn. Nach einem gemeinsamen Frühstück trennten sich unsere Wege. Auf der Arbeit habe ich heute das C#-Programmierbuch mit über 700 Seiten bekommen, das ich also am PC lesen werde, damit ich dann hoffentlich auch bald mal C# programmieren kann. Am Abend sind wir dann mit den Kollegen noch Essen gewesen und nach dem Essen sollte es dann direkt mit dem anderen Praktikanten zum Billardspielen gehen. Jedoch hatte Rafal zu viele Absagen erhalten, dass es ausfiel.
So nutzte ich die Gelegenheit und traf mich kurzfristig mit Miranda (AIESEC UIBE CHINA), um mit ihr über meinen Aufenthalt hier in China zu sprechen. Sie ist die Trainee-Koordinatorin und Event-Managerin, sie kümmert sich kurzgesagt um uns Trainees, und dass es uns gut geht.
Dort traf ich dann auch Ben, der schon drei Monate hier ist, im Gespräch mit Miranda an und wir unterhielten uns zu Dritt über den Aufenthalt hier.
Das Gespräch stellte sich als Aufwendiger heraus, als ich mir das vorgestellt hatte und es hatte auch besondere Hintergründe, die ich euch vorweg erläutere, obwohl ich diese erst nach dem Gespräch durch Ben erfahren habe (voraussichtlich nur für AIESECer interessant):
Es gab hier wohl einen Vorfall, dass ein Praktikant hier Probleme hatte und sich an eine Person aus dem LC China gewendet hat. Dieser hat wohl kurz geantwortet: Ich bin dafür nicht zuständig und somit blieb eine Hilfe aus. Da es hier eine Google-Group gibt, in der alle Praktikanten vertreten sind, wurde dieses Problem direkt einmal dort dargestellt und einige Leute waren wirklich empört über dieses Verhalten. Nun möchte sich das LC (LocalCommitee) besser engagieren und solchen Problemen frühzeitig entgegenwirken.
Dabei kam dann folgendes in dem Gespräch heraus:
Es machte Ben und mir den Anschein, dass hier das LC nur aus Arbeit besteht, d.h. es wird versucht möglichst viele Leute zu matchen (Praktikanten nach China zu bekommen), um möglichst ein gutes Bild abzuliefern. Dies habe ich bei Katherine mitbekommen, da sie immer wenig Zeit hat und schon wieder versucht möglichst viele neue Praktikanten nach China zu bekommen. Jedoch bleibt da das Feiern total auf der Strecke. Ben findet es gut, dass man herzlich empfangen wird und auch herzlich verabschiedet wird, jedoch bekommt man in der Mitte nichts von dem AIESEC-Leben hier in Beijing mit. Außerdem erwähnte Miranda, dass viele AIESEC-Mitglieder ausgetreten sind. Die Gründe hat sie zwar nicht erläutert, aber Ben und ich haben uns so einige Gedanken dazu gemacht.
Ben und ich berichteten über das Vorgehen in unseren LC's. Dort haben wir wöchentliche oder alle zwei Wochen ein Treffen, wo alle hinkommen können. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit für alle Praktikanten und für alle AIESECer, sich einander auf einem besonderen Abend kennenzulernen, der noch nicht einmal geplant sein muss. Wir haben in Köln z.B. einen Kneipenabend, was ich hier irgendwie vermisse. Ich meine, es muss ja nicht eine Kneipe sein, es kann ja auch ein Restaurant sein und alle zwei Wochen ein anderes. Miranda war sichtlich überrascht über diese Art des AIESEC-Lebens, denn das scheint für sie eine komplett neue Seite zu sein.
Außerdem haben wir ihr mitgeteilt, dass wir gerne mal mehr als nur fünf bis zehn Leute aus dem LC kennenlernen wollen. Sie müssen ja nicht immer alles alleine regeln, sondern wir Praktikanten können das LC ja auch unterstützen, indem wir z.B. einen Länderabend machen. Der Spruch “Work hard, Party hard” ist hier gänzlich unbekannt, für Ben jedoch genauso wie für mich ein ganz alltäglicher Begriff. Hier scheint es nur “Work hard” zu geben und dann ist es auch kein Wunder, wenn so viel Leute austreten, denn die Arbeit kann auf Dauer nicht immer nur Spaß machen.
Mit diesen vielen Anregungen hat Miranda uns dann verlassen und ich hoffe, bald auch mal mehr von dem AIESEC-Spirit hier zu erleben. Ihr LC Köln, ihr seht, ich habe schon einiges bei euch gelernt und ich denke, das PD-Team (People Development) schon der richtige Platz für mich ist, denn ich kann hier vielleicht mit den anderen ganz neue Gesichtspunkte in diesem LC etablieren. Ich freue mich schon.

Dienstag, 23. Oktober 2007 – Der Besuch des DIO-Coffee

Heute habe ich außer weiter an meine Englischstunde, der Suche nach einem vernünftigen Busplan und einem geeigneten Judoverein nichts für die Arbeit getan, da ich nichts zu tun habe. Dafür werde ich morgen dann mich ans C# Programmieren begeben.
Am Abend waren wir, Ami, Sam und ich, im “Dio Coffee”

gewesen und haben einen leckeren brasilianischen Kaffee mit einer kleinen Pizza gegessen.


Da ein Flügel in dem Café stand, haben Sam und ich direkt einmal beschlossen ein wenig an diesem zu spielen. Warum auch nicht, wenn er schon einmal dasteht.
Leider durften wir keine weiteren Fotos machen, da dieses auch hier untersagt ist. China ist schon ein komisches Land.
Damit ging wieder einmal ein toller Tag vorüber.

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Montag, 22. Oktober 2007 - Das Judotraining in der deutschen Botschaft

Auf der Arbeit habe ich heute die Unterlagen vom letzten Englischunterricht aktualisiert, mir über einen nächsten Englischunterricht gemacht und beschlossen der Gruppe eine E-Mail zu schreiben, dass ich die Gruppe von ca. 12 Personen einfach aufteilen muss.
Dieses Mal musste ich die Arbeit pünktlich verlassen, da ich ja zum Judo gehen wollte. Gesagt getan, war es mal wieder der übliche Horror an der U-Bahn, wo sie jetzt einen neuen Zugang zur Bahn gemacht haben, damit es ein wenig geordneter zugeht. Jedoch knubbelt es sich immer um diese Zeit. Morgens wird es an den letzten beiden Haltestellen voll und abends ist es dann eben die Rückrichtung. Also musste ich zwei Bahnen fahren lassen, bevor ich mit ein wenig Nachdruck in die Bahn kam. Es passt immer noch jemand hinein und wenn es nur für zwei Haltestellen ist. Danach wird es schon wieder deutlich leerer. Außerdem ist es interessant zu sehen, wie die Leute dann immer noch Richtung Ausgang kommen und sich zu diesem durchzwängen. Da gibt es kein Pardon, denn sonst ist man hier verloren.
Zu Hause angekommen packte ich kurz meine Sachen und verschwand direkt wieder zur Bahn. Der Weg war nicht schwer, jedoch unterschätzte ich den Fußmarsch von der Bahn zur Deutschen Botschaft. (Rafal meinte locker: Das ist nur 1 Stunde Fußmarsch. Klar, die 12 Kilometer lege ich immer in so einer Zeit zurück.) Leider wusste ich nicht, welche Busse ich nehmen kann und auf meine E-Mailanfrage, hatte ich keine Antwort mehr bekommen. Also lief ich den Weg und es stellte sich nachher heraus, dass es gute 3-4 Kilometer gewesen sind, die ich recht zügig innerhalb von 30-40 Minuten zurückgelegt hatte. Beim Judo angekommen waren wir dann 4 Franzosen (3 Dan-Träger, 1 Weiß-Gurt), 1 Engländer (weiß), 1 Italienerin (weiß) und ein Deutscher (braun). Roland ist aus Deutschland über eine Ausschreibung seiner Firma nach China gezogen, weil es ihn interessierte. Und so lebt er nun mit seiner Familie hier in China. Das Training war OK und es war schon hart nach langer Pause wieder zu trainieren. Vor allem hatte ich es mit dem 100 Kilo-Mann recht schwer, der keine Rücksicht nahm, aber das wollte ich auch nicht. Aber ich hatte es mir anders vorgestellt. Leider ist es unheimlich schwer im Internet einen Judo-Club zu finden. Aber es soll wohl noch einen chinesischen Judo-Club geben, der hauptsächlich aufs Kämpfen ausgelegt ist. Ich kümmere mich morgen darum. Der Rückweg mit dem Taxi war dann mit 23 Yuan viel angenehmer.
Übrigens ist dies mein neuer PC-Platz zu Haues:
Und hier seht ihr mein neues Kuscheltier, das ich am Wochenende von der Firma bekommen habe. Sein Name ist Maurizia di Mauro und ist in der Kinderfilmserie "Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch" zu finden. Ja in mir erwacht wieder das Kind im Manne.

Sonntag, 21. Oktober 2007 - Firmenurlaubswochenende Tag2

Das Frühstück fand ich heute nicht so besonders. Irgendwie kommt es dem guten Frühstück unter der Woche nicht wirklich gleich. Gegen 9 Uhr sind wir dann mit einer kleinen Gruppe Äpfel pflücken gegangen




und das hat unglaublich Spaß gemacht, da ich zum einen der Größte war, um verschiedene Äpfel für die Leute zu pflücken und zum anderen weil ich endlich mal wieder auf Bäume klettern konnte mit dem tollen Nebeneffekt frische ungespritzte Äpfel zu bekommen.
Der Hund war so knuffig und freute sich Schwanzwedelnd, wenn man in seine Nähe kam, so dass ich ihn einfach streicheln und ein Foto machen musste.
Ein Ausblick auf die Umgebung:
Nach dem Pflücken kommt die Abrechnung. Dies geschieht hier mit Hilfe einer klassischen Waage, die man hier meistens auf Märkten findet oder zumindest da, wo man Obst, Getreide oder ähnliches kaufen kann:
Nach dem Pflücken, verweilten wir noch eine Weile bei den Pferdeställen um die Ecke und ich unterhielt mich ein wenig mit Tom über Pferde, da er meinte, ich würde mich gut mit Pferden auskennen. Wir teilten ein ähnliches Erlebnis, wie sich später herausstellte, denn mich hatte mal ein Pferd unabsichtlich attackiert, da es sich im Winter vor Kälte erschrocken hatte und bei ihm wurden Pferde erschreckt, die panisch in seine Richtung rannten und er konnte nicht ausweichen. Aber wir haben uns wieder mit Pferden vertraut gemacht.
Zurück im Hotel,

wurden kurz die Sachen gepackt und es ging auf den Rückweg nach Hause mit einem Zwischenstopp zum Mittagessen in einem Restaurant. Dort hatten alle Beteiligten inklusive mir Spaß, denn ich war wieder einmal wissbegierig Chinesisch zu lernen und den anderen machte es Spaß mir etwas beizubringen.
Ein Turm in der Nähe des Restaurants:
Wieder am Abfahrtspunkt angekommen, fuhr ich dieses Mal auf eigene Faust in die Stadt, um mich noch einmal nach einer Computertasche umzugucken. Es war völlig anders, als die letzten Male, wenn man fast vor verschlossener Tür steht. Dieses Mal stürmten ca. fünf Leute auf mich ein, um mir einen Computer, eine Kamera oder sonstigen Computerkram zu verkaufen. Ich erkundigte mich über die Preise und fand eine interessante Tasche für ca. 60 Yuan, die ich an andere Stelle für 180 Yuan (das letzte Mal noch für 120 Yuan), für 80 und für 65 gesehen hatte. Natürlich ist diese viel zu teuer, aber ich werde nochmal wiederkommen und dann mit meinem Laptop, um endgültig zu verhandeln. Immerhin war der eine Verkäufer, auch wenn er mich kaum verstanden hatte so nett, mir zu sagen, dass die nicht originale Apple-Tasche für 60 Yuan besser wäre, als eine Neopren-Tasche für 80 Yuan. Wenigstens eine ehrliche Meinung.
Anschließend lief ich zur Bushaltestelle, an der Apple das letzte Mal meinte, dass ich dort einen Bus nach Hause nehmen könne. Es blieben zwei Busse, wovon der eine ausschied, da mir der Busfahrer zu verstehen gab, dass er nicht in ShaoYaoJu halten würde und der 113 war in dem Moment total überfüllt, aber laut Schaffner würde er dort halten. Eine Chinesin wollte mir helfen, da ich an der Haltestelle als einziger Fremder total auffiel und schaute für mich, ob es einen Bus nach ShaoYaoJu geben würde. Nach erfolgloser Suche und einem Gespräch mit einer anderen Person, wurde mir auf Englisch mitgeteilt, dass es keinen derartigen Bus gibt. Ich entschied mich zu laufen. Nach ca. 5-6 Kilometern und der Hälfte der Wegstrecke, entschied ich mich fürs Taxi. Immerhin schleppte ich noch den total überfüllten Rucksack mit mir rum.
Warum musste ich auch auf die Kollegen hören, die mir alle sagten, dass ich mir warme Sachen mitnehmen sollen und warum tat ich es auch. Ich meine, wenn ich mehrmals darauf hingewiesen werde, dass es kalt wird, dann packe ich mir extra dicke Sachen ein. Fazit. Völlig umsonst. Ein etwas dickere Pullover und die Jacke hätten völlig ausgereicht. Einige waren nur mit einem Einmaldress ohne Wechselkleidung gekommen und ich völlig bescheuert mit einer kompletten Ausrüstung für ein wirklich kaltes Wochenende.
Das Taxi kostete mich 13 Yuan und somit war ich nochmal 6,5 km mit dem Taxi gefahren. Dafür habe ich bewusst eine Shopping Mall gefunden und zwar direkt um die Ecke von mir und zum anderen habe ich mich geärgert, da direkt vor meiner Tür an der Haltestelle, na ratet, genau der 113 Bus hält. Das hat mich nach dem Wäsche abnehmen und auspacken so inspiriert, dass ich einmal mit meiner Kamera und meinem MP3-Player bewaffnet die große Runde durch meine Ortschaft gelaufen bin (trotz der schon vielen gelaufenen Kilometer), um Fotos von allen Busnummern zu machen. Ich möchte demnächst bereit sein und wissen, welche Busse ich wohin nehmen kann. Schließlich kann ich immer noch kein Chinesisch.