Montag, 16. April 2012

Montag, den 16.04.2012 - Haarschnitt, Einkaufen, Treffen mit Aisling und Susi, Lama Tempel und Abschlussjudo

Ich hatte meinen Wecker auf 8 Uhr gestellt und sogar das Zimmer verdunkelt, damit ich weder durch das Tageslicht noch durch den Lärm der Bauarbeiter draußen geweckt werde. Doch wachte ich gegen 7 Uhr auf. Da ich nicht mehr schlafen konnte, döste ich vor mich hin, als Siggi plötzlich hereinkam. Er wusste nicht, wann wir heute starten und wie unser Programm für heute aussieht. Daher schaute er bei mir einmal nach dem Rechten. Wo Siggi schon einmal da war, quatschte ich mit ihm ein wenig über den gestrigen Abend mit ShaoYan und las ihm die E-Mails von Anita vor, die ich die Nacht noch empfangen hatte. Außerdem übersetzte ich ihm eine E-Mail einer Bekannten, die uns beide schmunzeln ließ. Gegen kurz vor 8 Uhr trafen wir Arnaud an, der sich kurze Zeit später auf den Weg zur Arbeit machte. Er meinte zum Abschied, dass Clarisse heute zu Hause arbeitet und wir uns nicht wundern sollten.
Wir machten uns gemütlich fertig und verließen gegen 9.30 Uhr das Apartment. Um die Ecke der Ginza-Mall in DongZhiMen fand ich einen Friseur für mich. Dort bekam ich zuerst eine schöne Kopfmassage mit Haare waschen, anschließend einen sehr guten Haarschnitt und abschließend einen weiteren Waschgang für den Kopf. Das alles für sage und schreibe nur 30¥. Einfach klasse. Die Kopfmassage war sehr angenehm und die Haare wurden zügig genau meinem Wunsch entsprechend geschnitten. Ich hatte das Gefühl, dass wir nur wenig Zeit im Friseurladen verbracht hatten, obwohl es doch deutlich länger war, als ich mit geschnittenen Haaren auf die Uhr guckte.


Anschließend gingen wir noch einmal ins Yashow, wo Siggi eine weitere Spange für seine Frau kaufte. Diese handelten wir auf 18¥ runter, obwohl wir sie sicherlich auch für 15¥ bekommen hätten. Doch da heute Zeit eine knappe Ressource war, ließen wir es sein. Nach dem Spangenkauf holte ich im 3.3 meinen Anzug sowie meine Hemden ab und kaufte zusätzlich nach erneuter Verhandlung für 80¥ noch 4 schöne Krawatten dazu.


In Anbetracht der späten Zeit fuhren wir mit dem Bus nach DongSiShiTiao und liefen das kleine Stückchen nach DongZhiMen hoch, um dort pünktlich wie die Maurer Aisling und Susi zum Mittagessen zu empfangen, welche sich knapp 10 Minuten verspäteten. Von DongZhiMen gingen wir gemütlich zu unserem Lieblingsrestaurant, wo wir 4 Gerichte bestellten. Beim Essen unterhielten wir uns sehr viel über XiAn, wo wir uns das erste Mal getroffen hatten, über China, die spanische Heimat der Damen, unsere deutsche Heimat und noch vieles mehr. Zwei Stunden verflogen leider viel zu schnell.
An der U-Bahnhaltestelle DongZhiMen verabschiedeten wir uns gegen 15.30 Uhr von ihnen, weil ich Siggi noch unbedingt den Lama Tempel zeigen wollte. Gesagt getan, fuhren wir mit der U-Bahn zum Lama-Tempel, der bei Ankunft noch exakt eine Stunde geöffnet hatte.



Diese Stunde reichte aus, um Siggi in Ruhe einmal durch den Tempel zu führen.




Ich hatte das Gefühl, dass er von dem 18 Meter hohen Buddha besonders begeistert war.






Vom Lama Tempel aus fuhren wir mit dem Bus zurück nach DongZhiMen und zurück im Apartment packte ich meine Sachen für die morgige Abreise. Anschließend blieben mir genau 5 Minuten Zeit, um mich auf dem Bett auszuruhen. Dann mussten wir auch schon zum Judounterricht aufbrechen.
Da wir knapp dran waren, nahmen wir ein Taxi zum Worker Stadium. Arnaud traf gerade im Dojo ein, als ich mit dem Training beginnen wollte. Mit Arnaud und mir waren wir genau acht Teilnehmer, welche sichtlich Spaß am letzten Training hatten, an dem ich in diesem Jahr in China teilnahm. Einer der Teilnehmer, Marc, machte nicht alle Übungen mit. Er schien mir etwas älter und kam mir so vor, als ob er etwas Besonderes sei. Den gleichen Eindruck hatte ich bereits am Samstag beim Kata-Training von ihm. Nach einem guten Aufwärmtraining und der Einführung in den Ashi-Uchi-Mata, hatten wir nur noch 20 Minuten Zeit zum Kämpfen. Das reichte vollkommen aus, um mehrere Randoris a zwei Minuten direkt hintereinander durchzuführen. Hier merkte ich, wie stark meine Kampfkondition abgenommen hatte. Wenn ich wieder zurück in Deutschland bin, muss ich in Vorbereitung auf die Deutschen Hochschulmeisterschaften 2012 sehr viel für meine Kondition tun.
Nach dem Training war eigentlich angedacht, sich mit einer Bekannten von mir in BeiJing zu treffen, doch bisher hatte sie sich noch nicht auf meine SMS zurückgemeldet. Also gingen Siggi und ich gemütlich zurück ins Apartment und aßen uns auf dem Weg ein letztes Mal 10 Baozi, die sehr lecker schmeckten. Im Apartment verabschiedete sich Clarisse noch kurz von uns, bevor sie sich schlafen legte und bedankte sich außerdem für die weitere Packung Haribos, die wir auf dem Bett hinterlassen hatten. Anschließend rief ich meine E-Mails ab, um zu gucken, ob mir meine Bekannte eine E-Mail geschrieben hatte. Und tatsächlich hatte sie eine E-Mail geschrieben, in der sie sehr traurig klang, weil sie ihren Flug nach BeiJing verpasst hatte. Damit fiel unser Treffen leider aus. Ich beschloss ihr später zurückzuschreiben, da zunächst noch andere Dinge vor der Abreise zu erledigen waren. Also tätigte ich noch einen kleinen Spaziergang nach DongZhiMen und zahlte dort die übrig gebliebenen 500¥ am Bankautomaten ein.
Zurück im Apartment war Arnaud mittlerweile eingetroffen und arbeitete in der Küche. Anschließend erzählte er mir noch ein paar Dinge zu Marc, die sein für mich komisches Verhalten beim Judo erklären, welche ich aber hier nicht aufführen möchte. Marc jedenfalls scheint es beim Judo auf Arnaud abgesehen zu haben, da er Arnaud und nur Arnaud immer wieder zum Randori herausfordert. Vor allem jetzt, wo Arnaud noch große Probleme mit seinem operierten Knie hat und vom Arzt das Verbot zum Kämpfen hat, da fordert Marc Arnaud noch mehr heraus. Und das lässt sich Arnaud natürlich nicht bieten und weil Arnaud ein sehr guter Kämpfer ist, gibt er Marc beim Randori nicht den Hauch einer Chance. Nach unserem kleinen Gespräch verabschiedete sich Arnaud von Siggi und mir und ging ins Bett. Anschließend ließen sich Siggi und ich in der Küche bei einer Banane und einem Bierchen nieder. Bei unserem Bierchen antwortete ich meiner Bekannten ausführlich auf ihre E-Mail und versuchte sie ein wenig zu beruhigen und aufzuheitern. Dann gingen Siggi und ich gegen kurz nach Mitternacht ins Bett und ich stellte meinen Wecker auf 4.15 Uhr.

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