Dienstag, 3. April 2012

Dienstag, den 03.04.2012 – XiAn Tag 2: Trommelturm, Glockenturm und Großeinkauf

Um 6 Uhr klingelte unser Wecker, schließlich wollten Siggi und ich früh morgens in den Park, um dort Qi-Gong und Tai-Chi zu machen. Als wir am ersten Tag in XiAn ankamen und auf der Suche nach dem QiXianZhuang-Hostel waren, waren wir von den Leuten im Park beeindruckten, die sich schon so früh zum Morgensport versammelt hatten. Dabei fiel uns das Tai-Chi und Qi-Gong direkt auf und der Beschluss dort ebenso früh morgens aufzukreuzen stand fest. Also waren wir um Punkt 7 Uhr im Park, als dort auch schon das Tai-Chi losging. Siggi und ich machten zunächst Qi-Gong etwas abseits von der Masse, um uns ein wenig warm zu machen und zu dehnen. Danach machte Siggi für sich Tai-Chi und ich machte Kraftübungen sowie Judoübungen, damit ich nicht ganz aus der Form gerate.



Nach ca. einer Stunde gingen wir zurück ins Hostel, wo Siggi gemütlich frühstückte. Ich aß derweil draußen Chinesisch, weil mir das chinesische Essen mehr zusagte. Danach trafen wir uns wieder im Hostel, packten unsere Sachen und machten uns für die Stadterkundung fertig.
Wir zogen zunächst in Richtung Moslemviertel los und auf dem Weg kaufte ich mir noch einen Snack für unterwegs. Siggi kaufte sich auch ein paar Snacks, wobei ich ihm ein paar Sesambällchen empfahl. Als wir an einem Park vorbeikamen, war hinter dem Park per Zufall ein Geschäft mit Reisesachen. Ich drängte Siggi kurzerhand in das Geschäft, weil ich dort mit ihm Rucksäcke anprobieren wollte. Die Auswahl war nicht groß, Siggi wurde jedoch nach kürzester Zeit mit einem 55 Liter Rucksack fündig und hatte sich sofort für den Rucksack entschieden. Er saß gut und hatte mit Rot auch noch die perfekte Farbe. Ich überlegte, auch noch einen kleinen Rucksack zu kaufen, jedoch brauchte ich bei meiner Entscheidung deutlich länger. Letztendlich nahm ich einen 38 Liter Rucksack, weil er gut saß und von der Größe genau richtig war. Wir bekam auf die Rucksäcke jeweils 100¥ Rabatt, sodass wir pro Rucksack 300¥ bezahlten. Auch wenn mein Rucksack deutlich kleiner war, kostete er genauso viel wie der große Rucksack von Siggi. Glücklich mit unserer Errungenschaft gingen wir durch den Park ins Moslemviertel. Wir schlenderten die große Einkaufsstraße entlang und ergatterten kurz vor dem Trommelturm in einer Seitenstraße, wo sich weitere Verkaufsläden befanden, einen schönen Seidenschal für 30¥ sowie Postkarten von XiAn für 5¥.
Danach guckten wir uns die große Moschee an, die uns jedoch nicht sonderlich beeindruckte. Das einzig Interessante war, dass wir eine französische Familie am Eingang der Moschee trafen, die uns auf Deutsch ansprach sowie innerhalb der Moschee einen Chinesen, der in China Germanistik studiert und dafür zwei Auslandssemester in Essen verbracht hat. Der Chinese sprach ein unglaublich gutes Deutsch und es war spannend sich mit ihm zu unterhalten.




Anschließend gingen wir über Seitenstraße zurück auf die große Einkaufsstraße und kauften bei der gleichen Frau noch drei weitere Seidenschals, wobei ich dieses Mal noch härter und länger verhandelte. Bei 80¥ hatte ich ihre Schmerzgrenze erreicht und weiter konnte ich den Preis einfach nicht drücken. Sie hat wirklich viel Geduld mit mir bewiesen und war stets sehr freundlich und nett zu uns. Nebenan war direkt der Trommelturm, der damit unser nächstes Ziel wurde. Meine Eintrittskarte für den Trommel- und Glockenturm zusammen kostete 40¥ in der Studentenversion und Siggi bekam als „Alter Mann“ beide Eintrittskarten für 34¥.
Der Trommelturm war deutlich größer und schöner als der in BeiJing und als wir oben ankamen, hatte gerade die Trommelvorstellung begonnen. Der Raum war so voll mit Leuten, dass wir diesen nicht betreten konnten und damit den Klängen von draußen lauschen mussten. Ich beschloss, die nächste Vorstellung abzuwarten und stattdessen die Zeit zur Erkundung und Besichtigung des Trommelturms zu nutzen.



Bei der nächsten Vorstellung waren wir dann im Raum und genossen den Beat aus nächster Nähe. Die Vorstellung war einfach fantastisch und ging sprichwörtlich unter die Haut.




Nach abgeschlossener Besichtigung des Trommelturms gingen wir zum nicht weit entfernten Glockenturm. Der Eingang zum Glockenturm lag unterirdisch. Klug wie ich nun einmal bin, gingen wir nicht den kurzen Weg nach links, sondern wir nahmen den rechten und damit langen Weg. Quasi umrundeten wir den Glockenturm einmal unterirdisch. Als wir oben im Glockenturm ankamen, begann gerade die Glockenturmvorstellung, die ebenso fantastisch war. Auch dieser Glockenturm ist um ein vielfaches größer und interessanter als der in BeiJing.





Auch den Glockenturm vollständig besichtigt, gingen wir zum südlichen Tor der Stadtmauer und von dort schlenderten wir gemütlich zurück zum Hostel. Unterwegs fand ich glücklicherweise meine Bank, sodass wir endlich wieder Geld zum Reisen in der Tasche hatten. Die gewaschenen Sachen von gestern waren mittlerweile auch trocken und bevor wir zum Essen gingen, erholten wir uns etwas auf unserem Zimmer. Nach dem kurzen Nickerchen gingen wir in das gleiche Restaurant wie am Tag zuvor, wo wir wieder bei einer Flasche Bier sehr lecker aßen. Im Hostel überprüfte ich noch einmal kurz die E-Mails und unterhielt ich mich dort dann noch recht nett mit Aisling, die aus Gran Canaria kommt. Gegen 23 Uhr begaben wir uns alle auf unsere Zimmer und Siggi und ich ließen unseren wunderschönen Tag mal wieder mit einem leckeren Bierchen ausklingen. Um halb eins war dann endlich Bettruhe.
Zum Glück ist das Bier hier in China längst nicht so stark wie das in Deutschland, sonst wäre mir in China wahrscheinlich bereits die Lust am Biertrinken vergangen. Wir beide sehen das Bier eher als Flüssigkeitszunahme an, weil man vom vielen Trinken häufiger die Toilette aufsucht, als dass der Kopf davon dicht wird.

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