Mittwoch, 11. April 2012

Mittwoch, den 11.04.2012 – Olympia-Stätte, Shopping und Treffen mit Heidi und Sabine

Der Wecker klingelte heute Morgen um 7 Uhr. Das Regenwetter war komplett abgezogen und draußen war es im Gegensatz zu den vergangenen Tagen frisch. Siggi ging um 8 Uhr runter zum Frühstück, das dieses Mal in den benachbarten größeren Raum verlegt wurde. Während Siggi frühstückte, prüfte ich meine E-Mails und trank gemütlich den Tee vom Zimmer. Ich war überglücklich, als ich die positive Nachricht einer Ausnahmebehandlung bezüglich meiner Veröffentlichung las. Ich darf nun doch nach Zürich in die Schweiz fahren. Mit einem guten Gefühl im Bauch schrieb ich noch kurz eine E-Mail an eine Bekannte und las Siggi die an ihn gerichtete E-Mail von Anita vor, worüber er sich freute.
Anschließend packten wir unsere Sachen und fuhren mit der U-Bahn in den olympischen Park bzw. sogar etwas nördlich davon, wo es einen neu angelegten Park gab, den ich noch nicht kannte.




Von dort aus schlenderten wir gemütlich über das olympische Gelände bis zum 4. Ring und standen zwischenzeitlich für Fotos Modell. Siggi wiederholte erneut, dass so immer ein Teil von uns in China bleibt.




Am 4. Ring nahmen wir für 3 Haltestellen den Bus, damit ich dort in einer kleinen abseitsgelegenen Shopping-Mall ein paar Sachen einkaufen konnte. 2008 wurde diese kleine Shopping-Mall angeblich wegen der Olympiade geschlossen, wo ich vorher noch zwei Pullover zu einem günstigen Preis erstanden hatte. Als wir dort ankamen, war nur noch die Hälfte der dort verfügbaren Plätze mit Geschäften belegt. Dennoch wurde ich dort mit 10 Socken für 25¥ und 3 neuen Unterhosen für 50¥ fündig. Von dort fuhren wir mit dem Bus 113 nach ShaoYaoJu, wo ich 2007-2008 wohnte und zeigte Siggi die Umgebung. Unterwegs kaufte ich mir, wie konnte es anders sein, nebenbei etwas zu Essen auf die Hand.
Von ShaoYaoJu aus liefen wir bis zur 3. Ringstraße und nahmen dort einen Bus in die Nähe von SanLiTun. Ich vertat mich in der Wahl der Ausstiegshaltestelle und somit stiegen wir mindestens eine Haltestelle zu früh aus. Deswegen liefen wir, um in Richtung 3.3 in die Bargegend vom Stadtteil SanLiTun zu kommen, zunächst durch das Botschaftsviertel. Im 3.3 einem weiteren Einkaufsgebäude, wo ich 2008 den einen oder anderen Anzug schneidern ließ, gab es meinen Schneider leider nicht mehr. Also suchte ich mir einen neuen Schneider. Ich fragte in einer der hinteren Ecken einen recht kleinen Schneiderladen nach dem Preis für einen einfachen Anzug. Man nannte mir 1.000¥ für den Anzug und 100¥ für ein Hemd. Das war natürlich Verhandlungsbasis. Vor vier Jahren nannte man mir die gleichen Preise und die hatte ich nicht vergessen. Also schien sich an den Preisen nichts geändert zu haben. Nach abschließender Verhandlung bekam ich für einen Preis von 1.000¥ 3 Hemden und einen Anzug. Geht doch. Nachdem meine Körpermaße gemessen wurden und die Stoffe ausgewählt waren, verließen wir den Schneider und ich zeigte Siggi die Bargegend, in der ich mich in meinem Auslandsjahr in China viel aufgehalten hatte. Dabei stellte ich fest, dass sich die Bargegend sehr verändert hatte. Zwei der drei Bars, in denen ich recht häufig feierte, existierten nicht mehr und das Shooters war auf unbestimmte Zeit geschlossen.
Auf der Suche nach einem Tätowierer wurden wir in SanLiTun fündig. Der erste Laden war geschlossen und sah nicht sonderlich sauber aus, sodass wir uns weiter umguckten. Kurze Zeit später fanden wir einen Hauseingang weiter in einen sehr sauberen und ordentlichen Tätowierladen, in dem ein junger Mann hinter seinem Schreibtisch saß. Für das Tattoo eines Drachen, das Siggi haben wollte, verlangte der Tätowierer 500¥ und Siggi fand den Preis vollkommen in Ordnung. Also machten wir, nach Anzahlung von 100¥, einen Termin für den nächsten Tag um 11 Uhr aus. Bis dahin wollte er uns einen Drachenvorschlag vorlegen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass der Tätowierer kein Englisch sprach und die ganze Kommunikation auf Chinesisch ablief. Vom Tätowierer liefen wir 5 Minuten zum Einkaufszentrum Yashow, wo Siggi über die Einkaufsmöglichkeiten, die sich uns boten, sichtlich freute. Weil wir jedoch nicht so viel Zeit hatten, schauten wir uns zunächst auf den einzelnen Etagen um. Unser bzw. vielmehr mein Plan war es, am Donnerstag, nachdem wir unsere Sachen bei Arnaud abgelegt haben, hier einkaufen zu gehen. Immerhin fanden wir bei unserer Erkundung die meisten Sachen, die wir später kaufen wollten, wie Buddha-Statuen, Schals, Broschen und Klamotten. Auf dem Weg aus dem Einkaufshaus wurde Siggi plötzlich in der 2. Etage von einer jungen Chinesin von hinten mit den Worten: „Ich kenne dich. Ich mag dich!“, auf Deutsch angesprochen. Siggi war überrascht, wer ihn denn in China kennen würde, wo er doch noch nie in China war. Siggi erwiderte daraufhin freundlich: „Ich mag dich auch, aber ich bin etwas zu alt für dich.“ Wir hatten das Gefühl, dass sie das nicht verstand. Und so war es auch, da sie lediglich durch Unterhaltungen mit Deutschen ca. drei Sätze auf Deutsch gelernt hatte.
Von Yashow aus liefen wir zur U-Bahnhaltestelle DongSiShiTiao und nahmen die U-Bahn Linie 2 und 1 bis XiDan, wo wir abends mit Heidi, die kurz nach uns ankam, verabredete waren. Ich freute mich riesig, sie nach so langer Zeit wiederzusehen und bemerkte direkt, dass sie starkabgenommen hatte, was ihr ausgezeichnet stand. Sie erzählte mir von ihrer neuen Firma, nachdem ich Siggi und Heidi einander vorgestellt hatte, und erwähnte dabei, dass Sabine auch bald in ihrer Firma anfangen werde. Ich fragte, warum Sabine nicht auch zum Essen kommt, woraufhin Heidi diese kurzerhand anrief. Sabine ließ es sich nicht nehmen mich zu treffen und kam von Zuhause aus nach. Wir gingen in ein sehr bekanntes Sichuan-Restaurant, welches für seine scharfe Küche bekannt ist. Nachdem wir bestellt hatten und die Gerichte kamen, begannen wir sofort mit dem Essen. Als Sabine anrief, holte ich sie am Eingang ab. Diese sah ebenso blendend wie Heidi aus und hatte auch deutlich abgenommen. So waren Siggi und ich mit zwei chinesischen Schönheiten unterwegs. Unsere Gespräche dauerten lange und die Zeit verflog wie im Nu. Siggi und ich bezahlten die Rechnung, obwohl sich Heidi sehr stark dagegen wehrte, weil sie uns einladen wollte. Glücklicherweise war ich mit dem Heraussuchen des Geldes schneller.
Als wir uns auf den Heimweg machten, war es bereits nach 22 Uhr. Wir schlenderten gemütlich zur U-Bahn und zum Bus, weil Sabine und Heidi ja irgendwie nach Hause kommen mussten. Derweil unterhielten wir uns weiter auf Deutsch. An der U-Bahnhaltestelle angekommen ließen wir noch 2 Abschiedsfotos von uns vieren machen, bevor wir Sabine verabschiedeten.


Anschließend brachten wir Heidi zum Bus und liefen, nachdem sie eingestiegen war, vom Bus gemütlich zurück zum Hotel. Um Mitternacht zurück im Hotel funktionierte unsere Zimmerkarte nicht mehr, also ließ ich diese unten erneut freischalten. Danach tranken wir beide jeweils eine Flasche Bier auf den wunderschönen Abend mit Heidi und Sabine. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Wiedersehen mit den beiden. Gegen halb eins legten wir uns schlafen, schließlich steht morgen unser Umzug zu Arnaud bevor.

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