Dienstag, 17. April 2012

Dienstag, den 17.04.2012 - Rückflug nach Düsseldorf

Der Wecker klingelte wie gewünscht um 4.15 Uhr. Siggi brauchte ich jedoch nicht wecken, da er von alleine ohne Wecker wach geworden war und mir auf dem Weg zurück in sein Zimmer über den Weg lief. Das Wasser, welches gestern Nacht abgestellt wurde, als ich eigentlich duschen wollte, funktionierte endlich wieder. So konnte ich das Duschen nun nachholen. Nachdem sich Siggi kurz einen Kaffee gemacht hatte und ich mich in der Zwischenzeit fertig machte, stand Arnaud gegen 4.45 Uhr vor uns und verabschiedete sich. Anschließend legte er sich wieder hin und wir beide fuhren mit gepackten Sachen nach unten ins 2. Untergeschoss. Dort erwartete uns bereits Arnauds Fahrer, der uns innerhalb von 30 Minuten sehr sicher zum Flughafen fuhr.
Nachdem im Flughafen die lange Schlange am Emirates-Schalter weg war, gaben wir unser Gepäck auf. Glücklicherweise konnte ich mir am Flughafen einen kostenlosen Internetzugang besorgen, sodass ich noch vor Abflug letzte E-Mails abrufen konnte. Unter anderem war eine Antwort meiner Bekannten dabei. Die Passkontrolle passierten wir ohne Probleme, doch bei der Gepäckkontrolle brauchten wir länger, weil Siggis Tasche aufgrund nicht identifizierbarer Gegenstände erneut überprüft werden musste. Er hatte seine Messing-Buddhas im Handgepäck verstaut und mit der 2. händischen Überprüfung löste sich das Problem. Auf dem Weg zum Gate kamen uns zwei Damen mit Emirates-Schildern entgegen und die waren wohl für uns bestimmt. Denn als wir an unserem Abfluggate ankamen, erwartete man uns bereits sehnsüchtig. Wir seien die letzten Gäste, die an Bord fehlten. Also passierten wir mit unseren Karten das Gate und stiegen ins Flugzeug ein, wo die Crew auf mein Fragen meinte, dass wir noch pünktlich seien. Unsere Plätze waren schnell gefunden und schon bald flogen wir von BeiJing zurück nach Dubai.




In Dubai hatten wir einen kurzen Aufenthalt von etwa zwei Stunden und um 14.45 Uhr Dubai-Zeit ging es im Flieger weiter nach Düsseldorf.


Nachdem wir zurück auf deutschem Boden recht zügig die Passkontrolle passierten, warteten wir sehnsüchtig auf unser Gepäck, das glücklicherweise nicht lange auf sich warten ließ. Eine kleine Erleichterung machte sich in mir breit, denn alles war da.


Wir gingen durch den nahegelegenen Ausgang, wo wir bereits von Anita mit ihrer Kamera in der Hand und meinen Eltern erwartet wurden. Obwohl meine Mutter mich nicht mehr nach den Ankunftszeiten gefragt hatte und ich mich daher wunderte, wieso sie überhaupt hier am Flughafen seien, sagte sie, dass sie sich die Telefonnummer von Anita rausgesucht und sich nach unserer Ankunftszeit erkundigt hatte.




Anita freute sich sehr, ihren Mann nach so langer Zeit endlich wieder in ihre Arme nehmen zu können. Als Dankeschön für die gesunde „Rückgabe“ ihres Mannes hatte sie mir einen „zu rettenden“ Kaktus überlassen, den ich später zu Hause ausgiebig begutachtete. Meiner Mutter übergab ich direkt an Ort und Stelle ihren Buddha, die sich sehr über das Geschenk freute. Danach trennten wir uns. Anita und Siggi fuhren mit der Bahn bis Benrath und dann mit dem Auto weiter nach Hause. Meine Eltern nahmen mich mit dem Auto mit. Zu Hause erzählte ich viel von China, übergab meiner Mutter die beiden Seidenschals, zeigte, was ich alles eingekauft hatte und präsentierte meinen tollen maßgeschneiderten Anzug. Danach setzte ich mich sofort an den Arbeitsrechner, registrierte mich für die ICSE2012 und guckte, dass ich möglichst bald ins Bett kam. Damit endet meine 2. China-Reise, die auch etwas ganz Besonderes für mich war, weil ich meinem mir sehr wichtigen Freund Siggi einerseits einen Traum erfüllen und andererseits ihm zeigen konnte, was ich über China denke, was ich alles dort erlebt habe und wie es ist, die chinesische Kultur zu erleben. Ich freue mich schon jetzt auf meinen nächsten China-Urlaub, den ich mit großer Sicherheit nächstes Jahr machen werde.

Montag, 16. April 2012

Montag, den 16.04.2012 - Haarschnitt, Einkaufen, Treffen mit Aisling und Susi, Lama Tempel und Abschlussjudo

Ich hatte meinen Wecker auf 8 Uhr gestellt und sogar das Zimmer verdunkelt, damit ich weder durch das Tageslicht noch durch den Lärm der Bauarbeiter draußen geweckt werde. Doch wachte ich gegen 7 Uhr auf. Da ich nicht mehr schlafen konnte, döste ich vor mich hin, als Siggi plötzlich hereinkam. Er wusste nicht, wann wir heute starten und wie unser Programm für heute aussieht. Daher schaute er bei mir einmal nach dem Rechten. Wo Siggi schon einmal da war, quatschte ich mit ihm ein wenig über den gestrigen Abend mit ShaoYan und las ihm die E-Mails von Anita vor, die ich die Nacht noch empfangen hatte. Außerdem übersetzte ich ihm eine E-Mail einer Bekannten, die uns beide schmunzeln ließ. Gegen kurz vor 8 Uhr trafen wir Arnaud an, der sich kurze Zeit später auf den Weg zur Arbeit machte. Er meinte zum Abschied, dass Clarisse heute zu Hause arbeitet und wir uns nicht wundern sollten.
Wir machten uns gemütlich fertig und verließen gegen 9.30 Uhr das Apartment. Um die Ecke der Ginza-Mall in DongZhiMen fand ich einen Friseur für mich. Dort bekam ich zuerst eine schöne Kopfmassage mit Haare waschen, anschließend einen sehr guten Haarschnitt und abschließend einen weiteren Waschgang für den Kopf. Das alles für sage und schreibe nur 30¥. Einfach klasse. Die Kopfmassage war sehr angenehm und die Haare wurden zügig genau meinem Wunsch entsprechend geschnitten. Ich hatte das Gefühl, dass wir nur wenig Zeit im Friseurladen verbracht hatten, obwohl es doch deutlich länger war, als ich mit geschnittenen Haaren auf die Uhr guckte.


Anschließend gingen wir noch einmal ins Yashow, wo Siggi eine weitere Spange für seine Frau kaufte. Diese handelten wir auf 18¥ runter, obwohl wir sie sicherlich auch für 15¥ bekommen hätten. Doch da heute Zeit eine knappe Ressource war, ließen wir es sein. Nach dem Spangenkauf holte ich im 3.3 meinen Anzug sowie meine Hemden ab und kaufte zusätzlich nach erneuter Verhandlung für 80¥ noch 4 schöne Krawatten dazu.


In Anbetracht der späten Zeit fuhren wir mit dem Bus nach DongSiShiTiao und liefen das kleine Stückchen nach DongZhiMen hoch, um dort pünktlich wie die Maurer Aisling und Susi zum Mittagessen zu empfangen, welche sich knapp 10 Minuten verspäteten. Von DongZhiMen gingen wir gemütlich zu unserem Lieblingsrestaurant, wo wir 4 Gerichte bestellten. Beim Essen unterhielten wir uns sehr viel über XiAn, wo wir uns das erste Mal getroffen hatten, über China, die spanische Heimat der Damen, unsere deutsche Heimat und noch vieles mehr. Zwei Stunden verflogen leider viel zu schnell.
An der U-Bahnhaltestelle DongZhiMen verabschiedeten wir uns gegen 15.30 Uhr von ihnen, weil ich Siggi noch unbedingt den Lama Tempel zeigen wollte. Gesagt getan, fuhren wir mit der U-Bahn zum Lama-Tempel, der bei Ankunft noch exakt eine Stunde geöffnet hatte.



Diese Stunde reichte aus, um Siggi in Ruhe einmal durch den Tempel zu führen.




Ich hatte das Gefühl, dass er von dem 18 Meter hohen Buddha besonders begeistert war.






Vom Lama Tempel aus fuhren wir mit dem Bus zurück nach DongZhiMen und zurück im Apartment packte ich meine Sachen für die morgige Abreise. Anschließend blieben mir genau 5 Minuten Zeit, um mich auf dem Bett auszuruhen. Dann mussten wir auch schon zum Judounterricht aufbrechen.
Da wir knapp dran waren, nahmen wir ein Taxi zum Worker Stadium. Arnaud traf gerade im Dojo ein, als ich mit dem Training beginnen wollte. Mit Arnaud und mir waren wir genau acht Teilnehmer, welche sichtlich Spaß am letzten Training hatten, an dem ich in diesem Jahr in China teilnahm. Einer der Teilnehmer, Marc, machte nicht alle Übungen mit. Er schien mir etwas älter und kam mir so vor, als ob er etwas Besonderes sei. Den gleichen Eindruck hatte ich bereits am Samstag beim Kata-Training von ihm. Nach einem guten Aufwärmtraining und der Einführung in den Ashi-Uchi-Mata, hatten wir nur noch 20 Minuten Zeit zum Kämpfen. Das reichte vollkommen aus, um mehrere Randoris a zwei Minuten direkt hintereinander durchzuführen. Hier merkte ich, wie stark meine Kampfkondition abgenommen hatte. Wenn ich wieder zurück in Deutschland bin, muss ich in Vorbereitung auf die Deutschen Hochschulmeisterschaften 2012 sehr viel für meine Kondition tun.
Nach dem Training war eigentlich angedacht, sich mit einer Bekannten von mir in BeiJing zu treffen, doch bisher hatte sie sich noch nicht auf meine SMS zurückgemeldet. Also gingen Siggi und ich gemütlich zurück ins Apartment und aßen uns auf dem Weg ein letztes Mal 10 Baozi, die sehr lecker schmeckten. Im Apartment verabschiedete sich Clarisse noch kurz von uns, bevor sie sich schlafen legte und bedankte sich außerdem für die weitere Packung Haribos, die wir auf dem Bett hinterlassen hatten. Anschließend rief ich meine E-Mails ab, um zu gucken, ob mir meine Bekannte eine E-Mail geschrieben hatte. Und tatsächlich hatte sie eine E-Mail geschrieben, in der sie sehr traurig klang, weil sie ihren Flug nach BeiJing verpasst hatte. Damit fiel unser Treffen leider aus. Ich beschloss ihr später zurückzuschreiben, da zunächst noch andere Dinge vor der Abreise zu erledigen waren. Also tätigte ich noch einen kleinen Spaziergang nach DongZhiMen und zahlte dort die übrig gebliebenen 500¥ am Bankautomaten ein.
Zurück im Apartment war Arnaud mittlerweile eingetroffen und arbeitete in der Küche. Anschließend erzählte er mir noch ein paar Dinge zu Marc, die sein für mich komisches Verhalten beim Judo erklären, welche ich aber hier nicht aufführen möchte. Marc jedenfalls scheint es beim Judo auf Arnaud abgesehen zu haben, da er Arnaud und nur Arnaud immer wieder zum Randori herausfordert. Vor allem jetzt, wo Arnaud noch große Probleme mit seinem operierten Knie hat und vom Arzt das Verbot zum Kämpfen hat, da fordert Marc Arnaud noch mehr heraus. Und das lässt sich Arnaud natürlich nicht bieten und weil Arnaud ein sehr guter Kämpfer ist, gibt er Marc beim Randori nicht den Hauch einer Chance. Nach unserem kleinen Gespräch verabschiedete sich Arnaud von Siggi und mir und ging ins Bett. Anschließend ließen sich Siggi und ich in der Küche bei einer Banane und einem Bierchen nieder. Bei unserem Bierchen antwortete ich meiner Bekannten ausführlich auf ihre E-Mail und versuchte sie ein wenig zu beruhigen und aufzuheitern. Dann gingen Siggi und ich gegen kurz nach Mitternacht ins Bett und ich stellte meinen Wecker auf 4.15 Uhr.

Sonntag, 15. April 2012

Sonntag, den 15.04.2012 - Große Mauer und Treffen mit ShaoYan

Der Wecker klingelte um 6.15 Uhr. Ich weckte Siggi und machte mich langsam fertig. Clarisse war bereits wach. Eine Mücke hatte sie die Nacht mehrmals gestochen und so lange auf Trapp gehalten, bis sie letztendlich aufstand. Sie schmierte Brote für uns alle und ich machte derweil einen Kaffee für Siggi. Mir ging es heute überhaupt nicht gut. Ich war in der Nacht einmal aufgewacht und musste mich übergeben. Etwas vom gestrigen Essen war mir wohl nicht bekommen und ich glaube es lag an den gegrillten Muskeln. Heute Morgen fühlte ich mich zwar besser als in der Nacht, aber nicht gut genug, um eine Wanderung auf der Großen Mauer durchzuführen. Siggi fühlte mit mir, da er vor kurzem das gleiche Problem hatte. Ich beschloss dennoch, mit beiden mitzugehen, sodass wir um kurz vor 7 Uhr mit dem Aufzug nach unten fuhren, wo uns der Taxifahrer bereits erwartete.
Die Fahrt über die neue Autobahnverbindung dauerte 2 Stunden. Leider konnte ich auf der sehr ruhigen Fahrt, kein Auge zu tun, da mein Magen mich zu sehr beschäftigte. Clarisse dagegen hatte es besser, da sie fast die ganze Zeit schlief. An der Ausfahrt zur Großen Mauer verfuhr sich der Taxifahrer, weil er den Weg zum ersten Mal über den Autobahnweg fuhr. Ganz übersichtlich war die Ausfahrt wirklich nicht, aber mit etwas Geschick beim Lesen der Schilder hätte man es gut hinbekommen. Clarisse und ich guckten jetzt gemeinsam mit dem Fahrer, damit wir nicht noch mehr Zeit auf der Fahrt verlieren. So erfuhr ich von Clarisse, dass die Chinesen ihren Führerschein auf einem Parkplatz machen, ohne überhaupt praktische Fahrerfahrung im Stadtverkehr zu haben. Gut, die Taxifahrer sollten fahren können, schließlich fahren sie deutlich häufiger als die anderen Leute, aber in unserem Fall scheint es nicht zuzutreffen. Unser Fahrer hatte einen überaus vorsichtigen Fahrstil. Letztendlich kamen wir gegen kurz nach 9 Uhr an der Großen Mauer an. Der Fahrer drückte uns noch ein paar Wasserflaschen in die Hand, obwohl wir uns aus meiner Sicht schon genügend Wasserflaschen mitgenommen hatten und schon konnte die Mauerbesteigung losgehen.
Eine Eintrittskarte kostete 50¥ und Clarisse streckte für uns beide das Geld vor. Danach liefen wir gemütlich den Weg zur Mauer hoch, auf welchem Siggi kurz vor der Mauer von einer Gruppe Chinesen für ein Foto gestoppt wurde. Ich machte ein Foto für ihn mit als schöne Erinnerung an seine Zeit in China.


Endlich oben auf der Mauer angekommen, waren doch mehr Leute unterwegs, als wir erwartet hatten. Aber dadurch, dass wir so früh starteten, hielt sich die Besuchermasse in Grenzen.






Da SiMaTai gerade restauriert wird, ist das Ende nach SiMaTai sowie SiMaTai selbst komplett gesperrt. Wir können also nur bis kurz vor SiMaTai laufen und müssen dann wieder umkehren.








Am Umkehrpunkt angekommen, machten wir eine ausgedehnte Rast. Während Siggi und Clarisse genussvoll die Brote aßen, trank ich weiter mein Wasser und war glücklich, dass sich mein Magen nicht beschwerte.


Für den Rückweg brauchten wir genauso lange wie für den Hinweg, sodass wir gegen 13 Uhr wieder am Taxi waren.








Unterwegs hatte Clarisse kurz vor dem Ausgang für sich und mich jeweils eine Cola gekauft, die ich im Zweiminutentakt Schlückchen für Schlückchen zur Beruhigung meines Magens trank. Normalerweise trinke ich bei Magenproblemen eher heißes Wasser, aber komischerweise half mir die Cola dieses Mal auch.
In der ersten Stunde der Rückfahrt unterhielten wir uns sehr viel über China, Patenkinder, Reisen usw. Doch danach wurde ich so müde, dass ich einfach einschlief und erst erst in BeiJing wieder aufwachte. Als wir uns die Taxifahrt mit Clarisse teilen wollten, sagte sie nur, dass es ein Geschenk sei. Wieder zurück im Apartment legten wir uns alle sofort hin, weil die Nacht doch recht kurz war und die Wanderung auf der Großen Mauer mit viel Frischluft sehr anstrengend war. Ich schlief gute 1,5 Stunden und wachte durch ShaoYan’s Anruf auf. Schließlich hatte ich ihr vorher noch eine SMS mit der Bitte um Rückruf geschrieben. Ich verabredete mich mit ihr für 19.30 Uhr an der Haltestelle XuanWuMen. Kurz mit Siggi gesprochen, meinte dieser, dass ich ShaoYan dieses Mal alleine treffen solle. Das wäre für uns beide besser. Gesagt getan, fuhr ich also gegen 18.30 Uhr alleine los. Auf der Fahrt hatte ich zwar Kopfschmerzen, aber diese massierte ich mir in der U-Bahn weg.
In XuanWuMen traf ich ShaoYan, welche mich zum Essen einlud. Beim Essen konnte ich endlich meine mitgebrachten Geschenke übergeben. Sie entschuldigte sich bei mir, weil sie mir nichts mitgebracht hatte. Ich fand das jedoch überhaupt nicht schlimm, sondern war einfach sehr froh, sie zu sehen. Dieses Mal sagte Yan mir erneut, dass sie abnehmen müsse. Ich aß aufgrund meines noch sehr empfindlichen Magens sehr wenig. Die bestellten Gerichte wären für mich im Normalzustand zu wenig gewesen, reichten dieses Mal jedoch vollkommen aus.


Gegen 22 Uhr brachte mich Yan zur U-Bahn und ich fand, dass es ein und entspannter und vor allem schöner Abend mit ihr war. Ich hatte sogar letztendlich das Gefühl, dass sich die Distanz, die bei unserem letzten Treffen zwischen uns existierte, nun abgebaut war. Yan war nämlich nicht so angespannt wie bei unserem letzten Treffen. Es ist schön, mit Yan befreundet zu sein.
Mit der U-Bahn fuhr ich zurück zum Apartment und hob auf dem Weg noch Geld für den Anzug ab. Zurück im Apartment schliefen bereits alle. Nachdem ich mir noch eine Banane gegessen hatte und kurz unsere E-Mails überprüft hatte, verschwand ich auch im Bett.

Samstag, 14. April 2012

Samstag, den 14.04.2012 - Judo, Buddha-Umtausch, weiterer Einkauf und Treffen mit Bill und Frau

Arnaud hatte mir am Vorabend mitgeteilt, dass er gegen 8.30 Uhr zur Judohalle losfahren wird. Also standen sowohl Siggi als auch ich zeitig um 7.30 Uhr auf, damit genügend Luft zum Fertigmachen bestand. Nach einem kleinen Kaffee sowie einer Banane zum Frühstück fuhren wir mit dem Taxi zur Judohalle. Siggi hatte einen von Arnauds Judoanzügen bekommen, der ihm sehr gut passte. Beide haben ungefähr die gleiche Statur. Da wir keinen dritten Schwarzgurt hatten, zog Siggi einen Weißgurt an. In der Judohalle hatten wir zunächst eine Stunde Kata-Training, in der sich Siggi um Arnaud und einen weiteren Schwarzgurt kümmerte. In der Zwischenzeit kümmerte ich mich um die drei verbleibenden Grüngurte. Es war schön, dass die Katame-no-Kata Thema des Trainings war, weil Siggi diese sehr gut beherrscht. Dadurch wurde Arnaud zwar viel korrigiert, aber genau das half ihm unheimlich weiter. Schließlich ist Arnaud sonst nur Trainer und vernachlässigt dadurch sein eigenes Training. In der zweiten Unterrichtseinheit wurde zwei Stunden lang ein Kindertraining mit ca. 13 Teilnehmern durchgeführt. Auch hier ging ich erneut intensiv auf den Griffkampf ein und lies zum Schluss ziemlich viel kämpfen. Das Training rundete ich mit drei Einzelkämpfen ab, indem die ältesten und höchstgraduierten Kinder gegen mich antraten. Damit wollte ich zeigen, was Wettkampf wirklich bedeutet. Nach ein paar Dehnübungen war das Training um 12.15 Uhr schon zu Ende.
Von der Judohalle aus tauschten Siggi und ich zunächst die Buddhas um und ich kaufte mir eine weitere Trennhose. Anschließend probierte ich im 3.3 beim Schneider meinen Anzug an und ließ ihn abstecken. Der Anzug sowie die Hemden saßen sehr gut. Den Anzug und die Hemden werde ich am Montag abholen. Auf dem Rückweg zu Arnauds Apartment aßen wir uns beide eine Nudelsuppe, weil Siggi sich auf diese Nudelsuppe sehr freute. Zurück im Apartment waren Arnaud und Clarisse bereits mit den Vorbereitungen für das abendliche Treffen mit ihren Freunden zu Gange. Ich half Clarisse auf besonderen Wunsch von Arnaud beim Abschmecken des Cocktails, während Siggi sich ausruhte. Anschließend legte ich ebenso für eine halbe Stunde hin, wobei ich vergaß, mir den Wecker zu stellen. Ich ging fest von der Annahme aus, dass ich bei hinterm Kopf verschränkten Armen von alleine aufwachen würde. Als Siggi auf einmal in der Tür stand, brauchte ich eine Weile, um zu realisieren, was er von mir wollte und dass wir uns ja mit Bill treffen wollten.
Gegen 17.30 Uhr fuhren wir nach ShangDi und nahmen dazu in DongZhiMen die Linie 13. Gegen 18.30 Uhr kamen wir in ShangDi an, wo uns Bill mit seinem Auto abholte. Auf dem Weg zu einem in der Nähe meiner ehemaligen Arbeit liegenden Restaurant pickte Bill seine Frau vom Einkaufen auf. Ich freute mich sehr, sie nach so langer Zeit endlich wieder zu sehen. Im Restaurant bestellte Bill eine Menge zu essen und zu trinken, nachdem er seine Frau zum Fahrdienst überredet hatte. Dabei war irgendwie klar, dass Bill, obwohl er nicht mehr so viel Alkohol trinkt, die Gelegenheit nutzte, mit mir trinken zu können. Wir aßen, tranken und quatschten gute 3-4 Stunden und die Zeit verflog im Nu.




Gegen 22.30 Uhr setzten uns die beiden an der Linie 13 in Xi'ErQi ab, wo wir nach einer langen Verabschiedung von den beiden mit der U-Bahn zurück nach DongZhiMen fuhren.
Zurück im Apartment war die Party in vollem Gange. Arnaud stellte uns seinen Freunden vor, während Clarisse für uns beide Getränke besorgte. Als ob wir bisher noch nicht genug Alkohol getrunken haben. Also setzten wir den Abend mit einem Cocktail fort. Als ich meinen Blick so durch die Runde schweifen ließ, fiel mir eine Person sofort auf. Denn diese hatte ich heute Morgen noch im Judoanzug mit Grüngurt beim Judotraining gesehen und nun saß sie total schick im Anzug genau vor mir. Ich konnte mich an ihn von 2008 erinnern, wo er mit einem Weißgurt gerade frisch mit Judo angefangen hatte. Als ich mich mit dem Stuhl etwas außerhalb der Runde dazugesellte, meinte er, dass ich mich als Lehrer doch nicht in seinen Rücken setzen könne und so wurden Siggi und ich herzlich in die gemütliche Runde integriert.
Als sich die ersten Gäste verabschiedeten, setzte ich mich ans Netbook und beantwortete ein paar eingegangene E-Mails. Während Arnaud bei der zweiten Verabschiedung seine restlichen Gäste nach draußen brachte, halfen Siggi und ich Clarisse beim Aufräumen. Als Arnaud zurück war, setzte sich Siggi mit diesem hin und trank ein paar Obstler. Clarisse und ich setzten uns anschließend dazu. Während ich den restlichen Champagner leerte, gönnte sich Clarisse ebenfalls einen Obstler jedoch von einer anderen Sorte. Bevor wir alle gegen 2 Uhr ins Bett gingen, teilte mir Clarisse noch mit, dass sie für 7 Uhr am Sonntagmorgen ein Taxi bestellt hat. Sie wollte mit uns gemeinsam zur Großen Mauer nach JinShanLing fahren. Wir freuten uns.

Freitag, 13. April 2012

Freitag, den 13.04.2012 Yashow Runde 2 und das verlorene Kissen

Ich wachte heute Morgen bereits um 7 Uhr auf und döste noch gemütlich bis 8 Uhr vor mich hin, als auch endlich mein Wecker klingelte. Anschließend machte ich mich frisch und weckte Siggi, dessen Magen es besser ging. Für einen Ausflug zur Chinesischen Mauer war er jedoch noch nicht fit genug. Kurze Zeit später kam mir Clarisse entgegen, die ich freudig begrüßte. Sie machte sich ein wenig über Arnaud lustig, dem es heute Morgen wohl nicht so gut geht, da er gestern locker 15 Gläser Champagner getrunken hatte. Man muss dazu wissen, dass Clarisse und Arnaud gestern auf einer Aufführung mit anschließendem Abendessen waren, weswegen Arnaud auch nicht das Judo-Training leiten konnte. Nachdem Arnaud auch wach war und ich Clarisse und Siggi einander vorgestellt hatte, mussten Arnaud und Clarisse auch schon zur Arbeit los, sodass Siggi und ich ab 8.30 Uhr mit dem Putzdienst alleine in der Wohnung waren. Wir starteten gemütlich in den Tag. Siggi aß 2 Schnitten Pumpernickel, trank einen Kaffee und setzte sich anschließend gemütlich aufs Sofa. Ich trank mir auch einen Kaffee und versuchte am PC über das Fastboot-System (Linux) des Netbooks ins Internet und an die Daten zu kommen. Leider bekam ich keinen Zugriff auf das Internet, aber immerhin kam ich an die Daten dran und konnte so den Blog für den gestrigen Tag vervollständigen und sichern.
Zwischen 10.30 und 11 Uhr verließen Siggi und ich das Apartment und gingen zum Restaurant, wo ich gestern mein Abendessen gegessen hatte. Dort bestellte ich die Nudelsuppe für 7¥, die man mir gestern empfohlen hatte. Diese enthielt dicke Bandnudeln und schmeckte wirklich toll. Leider litt mein weißes T-Shirt unter der Suppensoße. Egal wie vorsichtig ich auch aß, Spritzer waren meinerseits nicht vermeidbar. Mein weißes T-Shirt wurde unregelmäßig von roten Suppenpunkten verziert. Manche nennen so etwas auch Kunst. Anschließend gingen wir gemütlich weiter zu Yashow, wo wir zunächst versuchten einen leicht makelhaften Buddha umzutauschen. Die Dame war in dem Moment nicht da, also guckte ich mich nach einer schönen Teetasse um.
Dabei entdeckte uns Clarisse, die sich mit ihrer Freundin gerade bei der Maniküre aufhielt. Ohne sichtlichen Erfolg bei der Teetassensuche, gingen wir zurück zum Buddha-Stand und setzten den Umtausch des Buddhas auf den nächsten Tag fest, weil dann die neue Ware eintreffe. Auf dem Weg nach unten guckte ich mich im 2. Stock nach Reisehosen um, die abtrennbare Beine haben. Davon wollte ich 2 Stück haben. In einem Laden wurde ich mit einer Hose für 90¥ fündig. Die Qualität der Hose ist gut. Ein weiterer Laden, von dem wir bereits eine Visitenkarte hatten, hatte leider keine gut sitzenden Hosen, sodass ich beschloss, nochmals im ersten Laden vorbeizuschauen und mir dort eine weitere Hose in einer anderen Farbe zu kaufen. Leider gab es die Farbe Grau nicht in meiner Größe, sodass man mich auf Samstag vertröstete.
Auf der Suche nach Verkaufsständen mit Unterwäsche fuhren wir mit der Rolltreppe zurück in die 3. Etage, wo mich Arnaud auf dem Weg nach unten ansprach. Um mich ein wenig mit ihm unterhalten zu können, begleiteten wir ihn nach draußen, wo es sonnig und warm war. Anschließend suchte ich in der 3. Etage gezielt nach Unterhosen und wurde an einem Stand fündig. Nach harter Verhandlung kaufte ich 10 gut sitzende Unterhosen für 150¥. Fertig mit dem Einkauf kamen Siggi und ich draußen an einem Teeladen vorbei, der eine schöne Teetasse hatte. Ich überlegte mir, diese zu kaufen, verschob meine Entscheidung jedoch auf Samstag. In unserem Lieblingsrestaurant bestellte ich Siggi und mir zwei Gerichte und zusätzlich zweimal Reis. Von den Gerichten aß ich natürlich das meiste, schließlich war Siggi mit seinem Magen noch vorsichtig. Außerdem muss ich vorsichtig mit meinem Gewicht sein und es halten, da ich schon 1 Kilo abgenommen habe.
Vor Arnauds Apartment trafen wir Arnaud wieder, mit dem wir nach oben fuhren. Dieser öffnete einen sehr guten Rotwein, den wir mit seiner Chinesisch-Lehrerin gemeinsam leerten. Nebenbei bemerkt: Arnaud hat nur gute Weine. Leider verschüttete ich durch einen Zusammenstoß mit Siggi etwas Rotwein auf meine Hose, die ich danach mit Fleckenteufel einrieb und sofort in die Waschmaschine steckte. Der Teppich und die Couch hatten glücklicherweise nichts abbekommen. Während ich mich zu unserem letzten Hotel auf den Weg machte, um Siggis Kissen zu holen, ruhte sich Siggi derweil aus. Dadurch kam ich erst gegen 20 Uhr wieder im Apartment an, da der Weg bis zum Hotel weiter war, als ich gedacht hatte. Nachdem ich Siggi geweckt hatte, der mal eben gute 2 Stunden geschlafen hatte, guckte ich kurz nach der Wäsche und stellte fest, dass die Waschmaschine überhaupt gelaufen war. Wie sollte sie auch ohne Wasser laufen, wenn ich anstatt den Wasserhahn aufzudrehen, diesen zugedreht hatte. Ich war davon ausgegangen, dass der Wasserhahn in Richtung des Schlauchs zeigend offen ist. Falsch gedacht. Kurz den Wasserhahn aufgedreht, lief die Waschmaschine sofort an.
Kurz nach 20 Uhr gingen Arnaud, Siggi und ich gemeinsam zu unserem Lieblingsrestaurant, wo wir Clarisse erwarteten. Diese kam kurze Zeit später zu Fuß an. Das bestellte Essen war sehr lecker und wir bestellten eine Menge an Gerichten. Obwohl die Bedienung uns darauf hinwies, dass die servierten Gerichte große Portionen sind, aßen wir bei unserer netten Gesprächsrunde trotzdem alles auf. Als ich die Rechnung verlangte wurde mir zunächst einen Preis von 420¥ genannt. Clarisse meinte jedoch, dass solch ein Preis für uns überhaupt nicht stimmen könne. Zu Recht, denn so viel hatten wir überhaupt nicht bestellt. Im Anschluss kam dann mit vielem Entschuldigen die korrekte Rechnung von ungefähr 130¥. Nachdem Siggi und ich bezahlt hatten, liefen wir vier gemütlich nach Hause. Dort bereitete ich mich auf die Katame-no-Kata für Samstag vor und schrieb nebenbei ein paar E-Mails und am Blog. Als ich sogar Anitas Netbook mittels vorhandenem Linux mit dem Internet verbinden konnte, rief ich kurzerhand zu Hause an. Meine Eltern freuten sich sehr über meinen Anruf. Um kurz nach 1 Uhr legte mich dann schlafen, damit ich immerhin zu meinen 6 Stunden Schönheitsschlaf komme.

Donnerstag, 12. April 2012

Donnerstag, den 12.04.2012 – Tattoo, Shopping die Zweite und Judo

Der Wecker klingelte wieder gegen 7 Uhr und ich war kurz zuvor aufgewachte. Nachdem Siggi und ich uns gemütlich zur Abreise fertig gemacht hatten, frühstückte Siggi unten, während ich wieder meinen Tee beim Surfen im Internet trank. Das Essen war teurer geworden und kostete ab heute 30¥. Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen und legten uns nochmal etwas hin, da uns noch etwas Zeit blieb. Um 9.45 Uhr verließen wir das Hotel und gingen zur Linie 5. Als wir eingestiegen waren und die Bahn losfuhr, fragte ich Siggi nach seinem Kissen, das er glatt im Hotel vergessen hatte. Da es ihm jedoch nicht so wichtig war, fuhren wir nicht zurück, um es zu holen. Am Lama Tempel stiegen wir in die Linie 2 um und liefen von DongSiShiTiao bis zum Tätowierer in SanLiTun.
Dort zeigte der Tätowierer uns das Ergebnis seiner Recherche und Siggi war mit dem Drachen auf dem Bild sehr zufrieden.


Während das Tattoo vorbereitet wurde und ich die Details des Vorgehens zwischen dem Tätowierer und Siggi übersetzte, telefonierte ich in einer ruhigen Minute kurz mit dem Hotel, um das Kissen zurücklegen zu lassen. Ich wollte es dann in den kommenden Tagen dort abholen. Während das Tattoo gestochen wurde, schrieb ich derweil meinen Blog der vergangenen zwei Tage, damit ich die Zeit sinnvoll nutzte.






Nach 3,5 Stunden harter Arbeit war der Tätowierer fertig. Siggi war mit dem Ergebnis äußerst zufrieden und meinte, dass der Junge sehr ruhig und sehr sauber gearbeitet hat. Nach getaner Arbeit wurde alles sofort sauber gemacht.
Da ich nicht alles verstand, was der Tätowierer Siggi als Rat gab, ließ ich Heidi die Ratschläge mittels eines Anrufs kurz übersetzen und reichte sie daher direkt an Siggi weiter. Schließlich spricht sie so gut Deutsch, dass Siggi die Empfehlung ohne weitere Übersetzungsleistung von mir sofort verstand.


Nachdem Siggi das Tattoo vollständig bezahlt hatte, gingen wir zunächst Richtung Yashow. Gegenüber des Worker Stadiums, wo ich Arnaud anrief, um zu fragen, wie wir in seine Wohnung kämen. Er meinte, ich solle zu ihm auf die Arbeit kommen und den Schlüssel dort abholen. Gesagt getan, holte ich eine halbe Stunde später in der Nähe von SanLiTun den Schlüssel oben bei Arnaud in 1509 ab. Von Yashow aus war sein Büro in 5 Minuten Fußweg zur erreichen. Wie gut, dass wir also direkt um die Ecke waren. Danach fuhren wir mit dem Bus zu Arnaud's Apartment und ruhten uns dort kurz aus.
Gegen 17.30 Uhr zogen wir für unseren finalen Einkauf wieder Richtung Yashow los. Meine Judosachen hatte ich direkt eingepackt. Gerade als wir aus der Tür gingen, fühlte sich Siggi schlecht. Er meinte, es würde an der Kombination aus Keksen und dem Kaffee liegen, aber vor allem an den Keksen. Bis zum Yashow wollten wir mit dem Bus fahren, da jedoch so viel Verkehr auf der Straße war, stiegen wir bereits nach einer Station aus. Zu Fuß waren wir schneller als der Bus und Siggis Magen kam das auch sehr entgegen.
Im Yashow begaben wir uns zunächst auf die oberste Ebene und versuchten dort die Buddhas für meine Mutter und Manuela günstig zu ergattern. Der Preis startete bei 500¥ und war damit viel zu teuer. Also versuchte ich den Preis zu drücken. Als wir bei 300¥ angekommen waren, war der Preis zwar besser als vorher, aber immer noch viel zu teuer. Zwischenzeitlich machte eine der Verkäuferinnen wohl ein schlechtes Geschäft, da sie sichtlich enttäuscht und erzürnt schien. Scheinbar hatte die chinesische Reiseführerin für zwei Ausländer gut verhandelt. Bei unserer Verhandlung schien momentan kein Vorankommen und so beschlossen Siggi und ich beim Preis von 300¥ zu gehen, da es einfach zu viel Geld für die zwei Buddhas war.
Wir gingen zu einem anderen Laden, wo Siggi drei andere Buddhas kaufen wollte. Nach längerer Verhandlung kauften wir dort drei Buddhas für200¥. Der Preis war für uns fair. Ich konnte bei der Verhandlung glücklicherweise immer Siggi als Grund für den zu teuren Preis vorschieben. Schließlich hatte ich nur die Aufgabe, zu „übersetzen“. Wenn die Frau gewusst hätte, dass ich die Verhandlungen führe und ich Siggi immer nur den aktuellen Verhandlungsstand sowie mein preisliches Ziel mitteilte, dann glaube ich, hätten wir preislich schlechter abgeschnitten. Zudem gab ich Siggi immer wieder Zeichen, wenn er aufstehen oder sogar gehen sollte. Alles in Allem waren wir mit der Taktik sehr erfolgreich.
Nach dem Kauf der ersten drei Buddhas kaufte Siggi noch eine Haarspange für 15¥, weil ich sagte, dass der ungefähre Preis sei müsse. Also verhandelte ich von den ursprünglichen 65¥ erfolgreich auf 15¥ runter. Wieder zurück am ersten Buddha-Stand gingen die Verhandlungen für die zwei schönen Buddhas in die 2. Runde und diese zog sich. Der Preis begann nun beim letzten Stand von 300¥. Zwischenzeitlich ging es Siggi wieder sehr schlecht, sodass er auf Toilette musste. Dieser Vorfall unterstützte meine Verhandlung. Siggi war dadurch nämlich mehr "Abwesend" als "Anwesend". Sie meinten während der Verhandlung, dass Siggi kniepig wäre und ich solle ihn doch mit Geld unterstützen. Doch in unserem Fall hatte nur Siggi Geld. So „vermittelte“ ich so gut ich konnte zwischen den beiden Parteien, die nun sogar räumlich getrennt waren. Die Verkäuferinnen meinten, ich solle Siggi wieder herholen und ihn sich hinsetzen lassen, damit mein Übersetzungsjob nicht in zu viel Rennerei ausartet. Nachdem der Preis auf 200¥ sank und wir von 130¥ auf 140¥ erhöhten, konnte ich diesen Preis nach mehrmaligem Weggehen endlich durchsetzen. Die Verhandlung hat zwar einerseits unglaublich lange gedauert, aber andererseits war sie für mich auch mit viel Spaß verbunden. Siggi und ich waren mit unserem Buddha-Einkauf sehr glücklich.
Als ich mich zum Schluss nach Stempeln umguckte, klingelte mein Alarm, sodass wir beide zum Judo loszogen. Siggis Magen und seine Übelkeit waren noch nicht besser. Zum Glück leitete ich das Training, sodass Siggi sich in der Zwischenzeit ausruhen konnte. Es kamen genau drei Leute zum Training und Arnaud hatte mir aufgetragen, etwas im Bereich Kumi-Kata (Griffkampf) mit allen zu machen. Ende April stünden wohl für die Judo-Teilnehmer Wettkämpfe an. Gesagt getan, setzte ich ein gutes Kampftraining mit viel Detailarbeit um. Nach 1,5 Stunden Training verabschiedete ich mich von den Teilnehmern und ging mit Siggi nach Hause. Ich hatte zwar großen Hunger, wollte Siggi aber zunächst zur Ruhe kommen lassen. Daher brachte ich ihn erst nach Hause und brachte ihm etwas heißes Wasser für seinen Magen, da es bei mir in solchen Situationen bisher immer half. Anschließend hing ich meine Judosachen auf und holte vom Nachbarn mit dessen Hilfe eine Schlafmatratze rüber. Danach zog ich endlich zum Essen los.
Das Restaurant, in das ich gehen wollte, hatte bereits geschlossen, sodass ich mir ein kleines Restaurant auf dem Rückweg suchte. Dort kaufte ich mir zwei Gerichte und etwas Reis, welche nicht sonderlich groß waren, aber einigermaßen satt machten und zudem günstig waren. Die Nudelsuppe, die sich andere Leute bestellten, sah sehr lecker aus, sodass ich beschloss, diese bei nächster Gelegenheit zu probieren. Nachdem ich 28¥ für das Abendessen bezahlt hatte, schlenderte ich gemütlich zum Apartment zurück. Siggi war noch wach und aß eine der auf dem Rückweg gekauften Bananen. Ich suchte derweil nach Bettzeug und versuchte anschließend mit dem Netbook ins Internet zu kommen. Doch dieses ließ sich überhaupt nicht mehr in Betrieb nehmen. Leider. Mit der schlechten Nachricht, weder an die Bilder noch an den Blog zu kommen, legte ich mich erschöpft vom Judo schlafen.