Diese Nacht habe ich auch nicht besonders gut bzw. viel geschlafen, da immer wieder Mücken ins Zimmer kamen und mich stachen. Ich hatte ca. 3 Mücken. Sobald ich 1-2 davon tötete, kam 1-2 neue. Minimal 1 und maximal 3 Mücken waren ständig da. Zeitweise schlief ich wieder ein und merkte sofort die neuen Mückenstiche. Erst am Morgen kam ich auf die glorreiche Idee, mein Bettlacken über mich zu legen. Ab da hatte ich Ruhe. Bipul war bereits früh auf und man bot mir gegen 9 Uhr Frühstück an, dass ich dankend ablehnte, da ich meinen Magen nicht überfordern wollte. Ich bat jedoch um heißes Wasser, das ich auch bald bekam. Bipul fuhr gegen 10 Uhr mit seiner Frau weg, weil er noch einige Leute treffen wollte und sagte mir, dass mich das private Taxi gegen ca. 12-12.30 Uhr abholen wird, damit wir danach zum Bahnhof fahren können. Also hatte ich noch etwas Zeit mich auszuruhen und tat das so gut ich konnte mit schlafen. Wieder wach, verspürte ich überhaupt keinen Hunger und schrieb an meinem Tagebuch weiter. Um 12.30 Uhr war das Taxi immer noch nicht da, sodass ich etwas nervös wurde. Gegen 13.15 Uhr kam das Taxi endlich und wir konnten los. Von dort fuhren wir recht schnell zu Bipul, weil wir wohl etwas zu spät dran waren und holten sowohl Bipul und Frau als auch die Verwandte ab. Von dort ging es zu einem anderen Bahnhof von Bophal, wo wir unsere Sachen nahmen und in den Bahnhof gingen. Die Verwandte wurde im Anschluss von dem Taxi noch nach Hause gefahren.
Im Bahnhof teilte mir Bipul mit, dass es unterschiedlich schnelle Züge in Indien gibt und den Zug, den wir nahmen, wäre der schnellste Zug mit den wenigsten Zwischenstopps. Das Zugticket war entsprechend teuer. Am Bahnsteig wartend, weil der Zug Verspätung hatte, kümmerte sich Bipul um Kontakte in Agrar und Jhansi, damit diese mir weiterhelfen können, was ich total lieb fand. Bipul und Frau hatten einen Sitzplatz im 1. Wagon, während ich einen Sitzplatz im 7. Wagon hatte. Dort traf ich auch auf weitere Ausländer, mit denen ich mich etwas unterhielt. Als der Zug einfuhr, wurde dieser als erstes gereinigt. Dabei wurden die Müllsäcke, die wirklich voll waren, einfach rausgestellt und ein Mann mit einer Karre lud die auf und fuhr diese weg. Danach bekam der Zug eine neue Nummer, weil er nur zwischen Bophal und New Delhi verkehrt. Im Zug nahm ich meinen Sitzplatz ein und bekam für die Fahrt eine kleine Mahlzeit, die ich mir einsteckte, da ich nicht sicher war, was mein Magen so alles verträgt. Ich war froh, dass ich mein Zwieback mit hatte, wovon ich bisher nur 1 Stückchen gegessen hatte. Auf mehr hatte ich einfach keinen Hunger. Über das heiße Wasser für Tee freute ich mich sehr, da es meinem Magen sehr gut bekam. Danach schlief ich ca. 1 Stunde, bis mich Bipul weckte, weil er meinte, dass wir bald da seien. Er erklärte mir, dass seine Freunde am Bahnhof warten würden und mir weiterhelfen würden, dazu solle ich mit gepackten Sachen zum 1. Wagon kommen. Nachdem ich meine Sachen gepackt hatte und möglichst schnell zum 1. Wagon geeilt war, unterhielt sich Bipul kurz mit seinen Freunden. Als der Zug anfuhr – die Türen werden nicht sofort bei Fahrtantritt geschlossen – verabschiedete sich Bipul und eilte in den Zug. Ich ging mit den Freunden von Bipul zum Bahnhofsausgang/-eingang und hoffte dort das niederländische Paar aus dem Zug anzutreffen, weil ich mit denen gemeinsam nach Orchha fahren wollte, aber leider ohne Erfolg. Also blieb ich bei Bipuls Freunden, welche so nett waren, mich bis nach Orchha zu fahren. Als wir dort ein Hotel für 300 Rs gefunden hatten und sie überzeugt waren, dass ich in einer guten Unterkunft war, verabschiedeten diese sich von mir.
Im Hotel stellte ich meine Sachen ab, trug mich ins Gästebuch ein und ging auf mein Zimmer. Dort hatte ich immerhin eine warme Dusche und ein akzeptables Bett. Danach zog ich los, um ins Internet zu kommen und ich wurde mit 30 Rs pro Stunde fündig. Dort kontrollierte ich meine E-Mail und verschob die Bilder von meinen Kamerakarten auf die externe Festplatte. Hinter mir nutzte ein Kanadier den PC, um zu skypen. Als dieser fertig war, kamen 3 Israelis rein, mit denen ich anschließend essen ging. Da ich nicht sicher war, was mein Magen mittlerweile verträgt, blieb ich bei einfachem Reis, der glücklicherweise drinnen blieb. Ich unterhielt mich prächtig mit Ido, Sahar und Nessy, die schon eine längere Zeit durch Indien reisen. Nach dem Abendessen gingen wir zurück zum Hotel, wobei sie mir erklärten, dass auf den Flaschen und meistens auch auf den Lebensmittelpackungen ein maximaler Verkaufswert draufsteht. Manchmal wird man von den Leuten leider übers Ohr gehauen, wenn man das nicht weiß, auch wenn es nicht sonderlich viel Geld ist. So war es auch bei Sahar, als dieser eine Wasserflasche kaufen wollte, welche max. 13 Rs kosten sollte und hier für 15 Rs verkauft wurde. Nach kurzem Hinweis auf die 13 Rs, bekam er die Wasserflasche auch für den Preis. Als wir am Hotel der Israelis ankamen, sagten sie mir, dass sie nur 150 Rs für ihr Zimmer bezahlen. Nach kurzem verhandeln hatte ich für die morgige Nacht auch ein Hotelzimmer für 150 Rs. Ich ging zurück zu meinem Hotel und legte mich nach einer schönen Dusche und ein paar Tagebucheinträgen ins Bett.
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