Die Nacht habe ich nicht besonders gut geschlafen. Bin aufgrund der Klimaanlage des Öfteren wach geworden und um 5 Uhr mussten wir schließlich schon wieder aufstehen, da wir gegen 5.30 Uhr in Bophal ankamen. Dort war bereits ein Taxi für das eine Paar da und wir warteten noch auf das andere Taxi. So tranken wir früh morgens jeder einen Chai-Tee am Bahnhof. Danach fuhren wir mit dem Privattaxi zu einem Gästehaus, das komplett für uns reserviert war und Bipul erklärte mir, dass Bophal die Stadt der Seen genannt wird. Ich hatte ein Zimmer in der ersten Etage rechts und Bipul mit Frau links. Gegen 8 Uhr wollten wir wieder aufstehen, so hat es mir Bipul zumindest gesagt und so versuchte ich etwas zu schlafen. Da ich aber nicht schlafen konnte, schrieb ich in der Zwischenzeit an meinem Tagebuch, um die Zeit sinnvoll zu nutzen. Gegen 8 Uhr war ich dann auch wach und bereit, um den Ausflugstag zu starten. Bipul war es jedoch nicht. Er schlief noch tief und fest mit seiner Frau. Als ein Angestellter hochkam, um uns Frühstück zu bringen, hatte ich große Verständigungsproblem, da er kaum bis kein Englisch verstand. Bipul war leider auch nicht wach zu bekommen. So wartete ich und wartete. 30 Minuten später versuchte ich Bipul erneut zu wecken und hatte Erfolg. Er schien jedoch weniger erfreut darüber. Er meinte, wir hätten noch Zeit und so fuhren wir nach einem kleinen Frühstück ca. 10-10.30 Uhr mit dem privaten Taxi zu einer Verwandten von Bipul.
In Indien wird morgens nicht sonderlich viel und groß gefrühstückt, obwohl ich ein gutes morgendliches Frühstück nicht ausschlagen würde. Dafür fallen das Mittagessen schon etwas größer und das Abendessen umso ausgiebiger aus, wenn ich Bipul richtig verstanden habe. Bei der Verwandtschaft angekommen, nahmen wir die Tochter mit auf Besichtigungstour. Wir fuhren zu Bipuls Universität in Bophal und guckten uns die ganze Uni noch einmal an. Zudem aßen wir eine Kleinigkeit in der Uni und im Anschluss fuhren wir zu einem besonderen Zugrestaurant. Die ersten Magenbeschwerden machten sich langsam bei mir bemerkbar. Morgens hatte ich noch gedacht, ob ich nicht die Magentabletten mitnehmen solle. Hätte ich das doch besser einmal getan. Aber nun war es zu spät. Im Restaurant aßen wir, weil wir alle keine Vegetarier wie Vivek sind, Fleischspeisen, die sehr lecker waren. Nebenbei buchte man mir direkt noch ein Ticket für morgen Abend von Bophal nach Jhansi, sodass ich von dort aus weiter nach Orchha reisen kann. Bipul und Frau reisen mit dem Zug direkt bis nach New Delhi, weil er ja Montag wieder arbeiten muss. Nach dem Essen, ich glaube mir sind die sehr scharfen Chillis sogenannte „Pickles“ nicht sonderlich bekommen, fuhren wir mit dem Auto zum Museum „Indira Gandhi Rashtriya Manav Sangrahalaya“, das direkt auf einem Berghang gegenüber eines großen Sees liegt. Dort stiegen wir nach kurzem reinfahren aus, guckten uns die Geschichte von Bophal anhand vieler Bilder an, fuhren zu einem weiteren Museumspunkt, wo wir uns weitere historische Dinge anguckten und nach relativ kurzer Zeit fuhren wir auch schon wieder aus dem Museum raus. Ich empfand den Besuch als recht kurz, sodass ich nicht sonderlich viel gesehen habe. Im Anschluss fuhren wir vom Museum zu einem Fischmuseum, wo einige besondere Fische zu sehen waren. Das Museum war nicht sonderlich groß, die Becken und Scheiben nicht sonderlich klar, sodass wir relativ zügig durch das Museum gingen. Währenddessen kämpfte ich mit meinem Magen, der unheimlich rebellierte.
Vom Fischmuseum fuhren wir zu einem Markt bzw. Basar in Bophal, wo wir gemeinsam durch die Einkaufsstraßen zogen. An einem Stoffgeschäft kaufte Bipul einige Saris für seine Frau und in einem anderen Geschäft noch zwei weitere. Nachdem wir wieder am Basareingang angekommen waren, kauften Bipul für uns alle Eis. Der Eisladen war unheimlich voll, schließlich war es auch warm draußen. Danach musste ich dringend zur Toilette, weil es mit meinem Magen nicht mehr auszuhalten war. So fragte ich Bipul nach einer Toilette, der gerade in einem weiteren Geschäft mit seiner Frau und Anhang verschwunden war. Nachdem er mich zu einer Toilette gebracht hatte, wo man Pinkeln konnte, fragte ich auf dem Rückweg, ob es auch richtige Toilette gäbe. Er meinte, die wären oben. Also ging ich zurück, um die oberen Toiletten aufzusuchen. Nachdem es mir und vor allem meinem Magen wieder besser ging, kehrte ich zum vereinbarten Treffpunkt zurück, wo ich eine Weile auf Bipul und Anhang wartete. Als alle da waren und Bipuls Schuhe geputzt waren, fuhren wir mit dem Auto zurück Richtung Museum, stoppten aber am See, weil Bipul dort eine Bootsfahrt machen wollte. Da ich nicht wusste, wie gut mein Magen ruhig bleiben kann, sagte ich diese Bootsfahrt ab und begab mich zu einem Hotel am Berghang, von wo aus ich eine gute Übersicht über den See hatte sowie eine Toilette in Reichweite vorfand. Die Bootstour dauerte geschätzte 10 Minuten, da es ein Motorboot war, welches einmal um eine Insel fuhr und dann auch schon zurück fuhr. Eine Bootsfahrt, die ich als nicht lohnenswert empfand. Als ich der Meinung war, dass Bipul und Anhang wieder zurück waren, ging ich wieder runter und von dort aus fuhr man mich als erstes zum Gästehaus, weil meine Magenschmerzen immer schlimmer wurden.
Dort nahm ich direkt zwei Tabletten gegen akuten Durchfall ein und versuchte meinen Magen zu beruhige, was mir durch ein wenig Schlaf gelang. Bipul versuchte sich um mich zu kümmern, ich war jedoch mit heißem Wasser und Ruhe sehr zufrieden. Ich bekam nicht mit, wann Bipul und die anderen wegfuhren, jedoch bekam ich mit, als sie wiederkamen. Bipul bat mich, meine Tür von innen zu verschließen und so versuchte ich für den Rest der Nacht zu schlafen, in der Hoffnung, dass es mir morgen besser geht.
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